# taz.de -- Regierung unterzeichnet Abkommen: Arabische Beobachtermission für Syrien
       
       > Die Regierung in Damaskus hat der Entsendung von Beobachtern zugestimmt.
       > Sie sollen einen Plan überwachen, der die Gewalt im Lande beendet.
       
 (IMG) Bild: Reagierte auf Druck aus Russland: Syriens Außenminister Walid al-Mouallim.
       
       BERLIN taz | Die Regierung in Damaskus hat der Entsendung einer
       Beobachtermission der Arabischen Liga zugestimmt. Nach wochenlangem Hin und
       Her unterzeichnete der stellvertretende Außenminister Syriens, Faisal
       al-Makdad, am Montag am Sitz der Arabischen Liga in Kairo ein
       entsprechendes Protokoll.
       
       Aufgabe der Beobachtermission soll es sein, die Umsetzung eines Abkommens
       zu überwachen, das eine Ende des Blutvergießens und der Gewalt im Lande
       vorsieht. Seit Beginn des Aufstands vor neun Monaten sind nach UN-Angaben
       mehr als 5.000 Menschen in Syrien ums Leben gekommen.
       
       Syriens Außenminister Walid al-Mouallim räumte auf einer gleichzeitigen
       Pressekonferenz in Damaskus ein, dass die syrische Zustimmung auf
       russischen Druck hin erfolgt sei. "Russlands Haltung ist sehr klar", sagte
       er. "Russland hat Syrien geraten, das Protokoll zu unterzeichnen, und das
       haben wir auch getan."
       
       Al-Muallim erklärte gestern zudem, die Arabische Liga habe einigen
       Änderungen an dem Dokument zugestimmt, die seine Regierung gefordert habe.
       Dem Vernehmen nach sollen sich die arabischen Beobachter mit den lokalen
       Behörden abstimmen. Binnen 72 Stunden soll eine Vorausmission eintreffen,
       wie die Liga erklärte. Ihr gehören demnach Sicherheits-, Rechts- und
       Verwaltungsexperten an. Beobachter zur Beurteilung der Menschenrechtslage
       sollen erst später nach Syrien reisen.
       
       ## "Banditenbande" heißt die Opposition offiziell
       
       Am Samstag hatte der Vorsitzende des Komitees der Arabischen Liga für
       Syrien und Premier von Katar, Hamad bin Jassem al-Thani, damit gedroht, den
       UN-Sicherheitsrat einzuschalten, wenn Syrien dem arabischen Friedensplan
       nicht bis spätestens Mittwoch zustimme. Grundsätzlich hatte die syrische
       Führung bereits Anfang November dem Krisenplan zugestimmt, seine Umsetzung
       aber durch neue Bedingungen und Vorgaben verhindert.
       
       Muallim sagte gestern, er erwarte, dass die Beobachter sich davon
       überzeugen könnten, dass seine Regierung einen Aufstand von bewaffneten
       Banditenbanden niederschlagen müsse. Dies ist die offizielle Sprachregelung
       für die Proteste.
       
       Der Plan der Arabischen Liga sieht vor, dass das Regime alle Personen auf
       freien Fuß setzt, die seit Beginn der Proteste inhaftiert worden sind. Nach
       Angaben des UN-Menschenrechtsrats handelt es sich um tausende Personen.
       Armee und Milizen des Regimes sollen aus den Städten und Dörfern abziehen
       und in die Kasernen zurückkehren. Zudem solle das Regime internationale
       Medien ins Land lassen.
       
       Gestern Nachmittag jubelten Anhänger im Zentrum von Damaskus ihrem Idol
       Baschar al-Assad zu und ließen die Verbündeten Russland, China, Iran und
       die Hisbollah hochleben. Zeitgleich wurden in den syrischen Städten Deraa
       und Deir es-Zor erneut sechs Menschen bei Demonstrationen erschossen. Damit
       stieg die Zahl der seit Freitag Getöteten auf über 30.
       
       19 Dec 2011
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Georg Baltissen
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Schwerpunkt Überwachung
       
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