# taz.de -- Konflikt zwischen Sudan und Südsudan: Waffenklirren wird lauter
       
       > Nord- und Südsudan werfen sich gegenseitig kriegerisches Treiben vor.
       > Khartum schaltet den UN-Sicherheitsrat ein, soll aber selbst im Süden
       > Luftangriffe fliegen.
       
 (IMG) Bild: Soldaten lassen sich in Karthum feiern.
       
       BERLIN taz | Südsudans Regierung hat erneut den Sudan beschuldigt, mit
       Luftangriffen südsudanesische Zivilisten zu töten. 17 Viehhirten seien am
       Donnerstag bei einem Bombenangriff im südsudanesischen Bundesstaat Bahr
       al-Ghazal getötet worden, erklärte Südsudans Armeesprecher Philip Aguer am
       späten Donnerstag.
       
       Sein sudanesischer Amtskollege Sawarmi Khaled Saad dementierte. Und
       Regierungsstellen in Sudans Hauptstadt Khartum warfen umgekehrt Südsudan
       vor, in einem umstrittenen Grenzabschnitt Truppen für Angriffe
       zusammenzuziehen. Außerdem unterstütze Südsudans Regierung die
       Darfur-Rebellenbewegung JEM (Bewegung für Gerechtigkeit und Gleichheit),
       die vor zehn Tagen eine Offensive aus Darfur heraus Richtung Khartum
       gestartet hat.
       
       Bei dieser Offensive war am 23. Dezember JEM-Führer Khalil Ibrahim in einem
       gezielten Luftschlag getötet worden. 350 JEM-Kämpfer hätten sich am
       Mittwoch mit 79 Fahrzeugen nach Südsudan gerettet und dort ein
       Trainingslager aufgebaut, behauptete Sudans Außenministerium am Donnerstag
       und schaltete den UN-Sicherheitsrat ein.
       
       Südsudan wiederum wirft Sudan schon seit Wochen vor, südsudanesische
       Rebellen zu unterstützen. Am Mittwoch meldete sich in Südsudan eine neue
       Rebellenbewegung zu Wort und forderte die Wiedervereinigung Sudans als
       föderaler Staat unter Führung des Nordens. Ihre Anhänger, meist Angehörige
       des Nuer-Volkes, sollen ihre Waffen von Khartum erhalten haben.
       
       Der prominenteste militärische Gegenspieler der südsudanesischen Regierung
       innerhalb des eigenen Landes, George Athor, war am 19. Dezember von
       südsudanesischen Truppen getötet worden. Er sei aus Ruanda über die
       Demokratische Republik Kongo Richtung Südsudan gezogen und kurz nach
       Grenzübertritt im Kampf gefallen, hieß es damals. Seine Anhänger machen das
       mit Südsudan verbündete Uganda verantwortlich und sagen, Athor sei in der
       ugandischen Hauptstadt Kampala ermordet worden.
       
       30 Dec 2011
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Dominic Johnson
       
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