# taz.de -- Noch mehr Beobachter verlassen Syrien: Eine erfolglose Mission
       
       > Nach Saudi-Arabien wollen jetzt auch noch weitere Golfstaaten ihre
       > Beobachter aus Syrien abziehen. Die Mission sei sinnlos, heißt es zur
       > Begründung.
       
 (IMG) Bild: Ein Teil der von der Arabischen Liga nach Syrien entsandten Beobachter soll das Land wieder verlassen.
       
       RIAD/KAIRO dpa/dapd | Nach Saudi-Arabien haben nun auch die anderen
       arabischen Golfstaaten beschlossen, ihre Beobachter aus Syrien abzuziehen.
       Das erklärte ein Mitarbeiter des Generalsekretariats des
       Golfkooperationsrates am Dienstag in Riad.
       
       Saudi-Arabien hatte am vergangenen Wochenende während einer hitzigen
       Debatte bei der Arabischen Liga in Kairo erklärt, der Einsatz der
       Beobachter sei nicht erfolgreich.
       
       Der Golfkooperationsrat (GCC) ist an der Beobachtermission der Arabischen
       Liga in Syrien beteiligt. Dem GCC gehören Saudi-Arabien, Kuwait, Katar,
       Bahrain, Oman und die Vereinigten Arabischen Emirate an.
       
       Die Arabische Liga hatte schrittweise seit Dezember rund 160 Beobachter
       nach Syrien geschickt, um die Freilassung politischer Gefangener und den
       Abzug des Militärs aus Protesthochburgen wie Homs, Hama, Idlib, Daraa und
       Deir as-Saur zu überwachen.
       
       Saudi-Arabien und Katar tendieren inzwischen dazu, die Vereinten Nationen
       um Hilfe bei der Lösung des Konflikts zu bitten. Dort hatte Russland
       zuletzt Zwangsmaßnahmen gegen die syrische Führung verhindert.
       
       Nach Angaben der Protestbewegung begann die Armee am Dienstag eine
       Offensive in der Stadt Hama. Am Montag seien landesweit 34 Menschen von den
       Truppen des Regimes von Präsident Baschar al-Assad getötet worden. Am
       Dienstag seien fünf Menschen gestorben.
       
       Der Aufstand gegen Assad, der vor allem die ländlichen Gebiete erfasst hat,
       hatte im März 2011 begonnen. Seither sollen nach Schätzungen der Vereinten
       Nationen mehr als 5.500 Menschen getötet worden sein.
       
       24 Jan 2012
       
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