# taz.de -- Gewalt in Syrien: Angriffe auf Zentralbank und Polizei
       
       > Aus dem Nordwesten Syriens und aus der Hauptstadt Damaskus werden schwere
       > Explosionen gemeldet. Eine Polizeipatrouille wurde angegriffen.
       > Staatsmedien sprechen von über 20 Toten.
       
 (IMG) Bild: Zwei Bomben verursachten schweree Zerstörung nahe einer militärischen Einrichtung in Idlib.
       
       DAMASKUS afp | Bei schweren Explosionen im Nordwesten Syriens hat es am
       Montag zahlreiche Tote und Verletzte gegeben. Wie die in London ansässige
       Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mitteilte, wurden in der
       Protesthochburg Idlib Gebäude der Sicherheitskräfte attackiert und mehr als
       20 Menschen getötet. Das Staatsfernsehen sprach von acht Toten und
       dutzenden Verletzten und machte „Terroristen“ für die Anschläge
       verantwortlich.
       
       Nach Angaben der Beobachtungsstelle waren die meisten Todesopfer in Idlib
       Sicherheitskräfte. Das Staatsfernsehen berichtete, unter den Toten seien
       auch Zivilisten. Aufnahmen vom Anschlagsort zeigten Blutflecken und
       Leichenteile an einem beschädigten Traktor, zerstörte Wohnhäuser und
       aufgebrachte Bewohner, die in Sprechchören den syrischen Präsidenten
       Baschar al-Assad unterstützten.
       
       Eine weitere Explosion, die vermutlich von einer Autobombe ausgelöst wurde,
       ereignete sich nach Angaben der Beobachtungsstelle in der Nähe der
       Hauptstadt Damaskus. Zur Zahl der Toten und Verletzten lagen zunächst keine
       Angaben vor.
       
       In Damaskus selbst wurden laut einem Bericht des Staatsfernsehens in der
       Nacht zum Montag das Gebäude der syrischen Zentralbank und eine
       Polizeipatrouille angegriffen. Die Polizisten wurden demnach vor einem
       Krankenhaus von einer „bewaffneten Terrorbande“ attackiert. Dabei seien
       vier Beamte verletzt worden. Die Zentralbank wurde dem Bericht zufolge von
       drei bewaffneten Männern angegriffen, die aus einem Fahrzeug mit
       Raketenwerfern auf das Gebäude schossen. Das Fernsehen zeigte Bilder von
       der beschädigten Fassade.
       
       Trotz einer offiziell geltenden Waffenruhe waren in Syrien am Wochenende
       nach Angaben der Opposition erneut 70 Menschen getötet worden, darunter
       mehr als 40 Zivilisten. Insgesamt wurden seit Beginn der Massenproteste
       gegen Assad vor mehr als einem Jahr nach Oppositionsangaben mehr als 11.000
       Menschen getötet. Am Sonntag traf der norwegische General Robert Mood, der
       die UN-Beobachtermission zur Überwachung der Waffenruhe leitet, in Damaskus
       ein. Er forderte alle an dem Konflikt beteiligten Seiten zu einem Ende der
       Gewalt auf.
       
       30 Apr 2012
       
       ## TAGS
       
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