# taz.de -- Gewalt in Syrien: Schwere Explosion in Hama
       
       > In der Protesthochburg Hama ist laut Rebellen eine Rakete eingeschlagen
       > und hat über 70 Menschen getötet. Die syrische Regierung sagt, die
       > Explosion sei den Rebellen zuzuschreiben.
       
 (IMG) Bild: Bei einer Explosion in Hama sollen 71 Menschen getötet worden sein.
       
       DAMASKUS/ISTANBUL dpa | Zwei Wochen nach ihrem offiziellen Beginn ist von
       der Waffenruhe in Syrien nichts mehr zu spüren. Regimegegner berichteten am
       Donnerstag, am Vortag seien landesweit 102 Menschen getötet worden. Allein
       in der Stadt Hama, wo nach Einbruch der Dunkelheit eine Rakete
       eingeschlagen sei, wurden demnach 71 Tote gezählt.
       
       Die staatliche Nachrichtenagentur Sana veröffentlichte indes Fotos von
       getöteten und schwer verletzten Kindern, die Opfer einer „terroristischen
       Bande“ geworden seien. Laut Sana explodierte in einem Haus in einer
       Bombenwerkstatt der „Terroristen“ in Hama versehentlich ein Sprengsatz,
       wobei 16 Menschen ums Leben gekommen seien.
       
       Am Donnerstagmorgen soll es laut Aktivisten sieben weitere Todesopfer in
       den Provinzen Deir as-Saur, Aleppo und Homs gegeben haben.
       
       Die Mission der unbewaffneten UN-Militärbeobachter, die zur Beobachtung der
       Waffenruhe nach Syrien geschickt worden sind, entwickelt sich derweil immer
       mehr zu einer „Mission Impossible“. Ihr Einsatz ist riskant, da in dem
       Konflikt auch schwere Waffen eingesetzt werden.
       
       Außerdem behält sich die syrische Regierung vor, Beobachter aus Nationen
       abzulehnen, die dem Regime von Präsident Baschar al-Assad angeblich
       feindlich gesinnt sind. Von den angekündigten 300 Beobachtern sind bisher
       erst 15 im Land.
       
       Nach den Berichten über das neue Blutbad in Hama wurden zwei Beobachter
       dauerhaft in die Stadt entsandt, so wie es vorher schon in Homs geschehen
       war. Nach Angaben eines UN-Sprechers sollen, wenn die Zahl der Beobachter
       wächst, auch in den Provinzen Daraa und Idlib UN-Beobachter permanent
       stationiert werden.
       
       Am Dienstag war in der Ortschaft Duma bei Damaskus ein Helfer in einem
       Fahrzeug des syrischen Roten Halbmondes getötet worden. Die UN-Beobachter
       benutzen gepanzerte Fahrzeuge, deren Transport nach Syrien mit großem
       Aufwand verbunden ist.
       
       26 Apr 2012
       
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