# taz.de -- Kommissar im Ruhrgebiet suspendiert: Polizist unter Salafismus-Verdacht
       
       > Ein Polizist aus dem Ruhrgebiet soll für salafistische Vereine Infostände
       > angemeldet und Korane verteilt haben. Nun zweifelt die Polizeipräsidentin
       > an seiner Verfassungstreue.
       
 (IMG) Bild: Einer gehört vielleicht in beide Lager: Polizei und Salafisten.
       
       ESSEN dpa | Ein 31-jähriger Polizist aus dem Ruhrgebiet soll als Salafist
       aus dem Polizeidienst entfernt werden. Der Beamte sei suspendiert worden,
       bestätigte eine Polizeisprecherin in Essen am Dienstag Medienberichte.
       
       Es sei ein Disziplinarverfahren eingeleitet worden. Der Kommissar, der sich
       bei den Spezialeinheiten der nordrhein-westfälischen Polizei beworben
       hatte, sei in seiner Freizeit durch Aktivitäten für die radikalen
       Islamisten aufgefallen.
       
       So habe er Info-Stände für salafistische Vereine angemeldet und sich an
       deren Koran-Verteilaktion beteiligt. Dadurch sei der Beamte ins Visier des
       Staatsschutzes geraten. Auf Befragen habe er seine Aktivitäten als
       Privatsache deklariert. Er habe aber auch Kontakte zu den islamistischen
       Predigern Ibrahim Abu-Nagie und Pierre Vogel eingeräumt.
       
       Die Essener Polizeipräsidentin Stephania Fischer-Weinsziehr sieht nun die
       Verfassungstreue des Beamten als nicht gegeben. Der Salafismus will
       Demokratien durch islamistische Gottesstaaten und die islamische
       Rechtsordnung Scharia ersetzen. Dem mutmaßlichen Salafisten droht damit ein
       Berufsverbot.
       
       An der Strategie, mehr Zuwanderer als Polizisten anzuwerben, werde der Fall
       nichts ändern, betonte ein Sprecher des NRW-Innenministeriums. Die Polizei
       rekrutiert gezielt Nachwuchs etwa in Moscheezentren.
       
       8 May 2012
       
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