# taz.de -- Parteinachwuchs gegen Fiskalpakt: Jusos und Junggrüne rebellieren
       
       > Ein Nein zum Fiskalpakt: Kurz vor dem Treffen der Parteichefs im
       > Kanzleramt muckt der Parteinachwuchs der Grünen und der SPD auf. Und
       > fordert Härte von den eigenen Spitzenleuten.
       
 (IMG) Bild: Jetzt protestiert Attac nicht mehr allein gegen den Fiskalpakt, auch der Parteinachwuchs fordert ein Nein.
       
       Die Jusos und die Grüne Jugend haben ihre Parteien aufgefordert, den
       Fiskalpakt abzulehnen, wenn die Koalition nicht weitreichende
       Zugeständnisse macht. Der Fiskalpakt in seiner derzeitigen Form schreibe
       eine „gefährliche einseitige Sparpolitik vertraglich fest“, heißt es in
       einem gemeinsamen Papier der Nachwuchsorganisationen von SPD und Grünen,
       das taz.de vorliegt. „Deshalb dürfen die Fraktionen der SPD und der Grünen
       diesem Fiskalpakt nicht zustimmen.“
       
       Ein Ja von SPD und Grünen zum Fiskalpakt ist aus Sicht der Parteijugend nur
       denkbar, wenn die Koalition eine Reihe von Bedingungen erfülle. Das Papier
       nennt zum Beispiel als zwingende Bedingungen die Einführung von Eurobonds,
       einer Finanztransaktionssteuer in Europa sowie einer befristeten
       europaweiten Vermögensabgabe. Damit gehen Jusos und Grüne Jugend weit über
       Forderungen ihrer Parteispitzen hinaus.
       
       „Wenn diese Bedingungen nicht erfüllt sind, müssen sich SPD und Grüne
       trauen, im Bundestag und im Bundesrat Nein zu sagen“, sagte Sina Doughan,
       Sprecherin der Grünen Jugend, am Mittwoch. „Der Fiskalpakt treibt ein
       gefährliches Spardiktat voran, dass Staaten kaputt macht und ihnen die Luft
       zum Atmen nimmt.“ Auch Juso-Chef Sascha Vogt forderte „eine konsequente
       Neuverhandlung“ des Fiskalpaktes. Er verwies auf die hohe
       Jugendarbeitslosigkeit in südeuropäischen Ländern. „Wir dürfen einer
       Politik, die solche Entwicklungen zementiert, nicht aus machtpolitischen
       Erwägungen zustimmen“, sagte Vogt.
       
       Am Donnerstag trifft Bundeskanzlerin Angela Merkel Regierungsvertreter und
       die Partei- und Fraktionschefs aller Parteien, um über den Fiskalpakt zu
       sprechen. Die schwarz-gelbe Koalition ist für die Ratifizierung der
       Vereinbarung auf Stimmen aus der Opposition angewiesen. Diese verweigert
       bisher ihre Unterstützung und knüpft ein Ja an Bedingungen.
       
       23 May 2012
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Ulrich Schulte
       
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