# taz.de -- Bürgerkrieg in Syrien: Türkei hilft über die Grenze hinweg
       
       > Die schweren Kämpfe in Daraa halten an, ebenso in einigen Vororten
       > Damaskus' und in Aleppo. Aus der Türkei werden jetzt Hilfsgüter auch in
       > syrisches Gebiet gebracht.
       
 (IMG) Bild: Ein Junge aus Syrien in einem Flüchtlingslager in Jordanien.
       
       AMMAN dapd/dpa | Auch am zweiten Tag eines der höchsten muslimischen Feste
       haben sich syrische Regierungstruppen und Rebellen in der Stadt Daraa im
       Süden des Landes heftige Gefechte geliefert. Dabei kamen nach Angaben von
       Aktivisten am Montag mindestens sechs Menschen ums Leben. Unter den Opfern
       der Kämpfe seien zwei Kinder und zwei Frauen gewesen, berichteten die
       Beobachtungsstelle für Menschenrechte und die Örtlichen
       Koordinationskomitees.
       
       Gefechte tobten demnach auch in vielen anderen Landesteilen, darunter in
       Vororten der Hauptstadt Damaskus und in der nordsyrischen
       Wirtschaftsmetropole Aleppo. Auch dort habe es Tote und Verletzte gegeben,
       hieß es. Die jüngsten Gewalttaten fallen auf den zweiten Tag der
       Festlichkeiten zum Ende des Fastenmonats Ramadan.
       
       Die Türkei weitet ihre Hilfe für Flüchtlinge aus Syrien aus. Auch auf
       syrischer Seite der Grenze seien bei Reyhanli Hunderte wartende Flüchtlinge
       mit Hilfsgütern und Medikamenten versorgt worden, berichteten türkische
       Medien am Montag. Das Krisenzentrum der türkischen Regierung teilte mit, an
       der Grenze sollten von nun an unter Beachtung internationalen Rechts
       Hilfsgüter für die Menschen in Syrien übergeben werden.
       
       Es wurden vier Zentren für Sachspenden der türkischen Bevölkerung
       eingerichtet. Internationale Hilfe werde über den türkischen Flughafen
       Gaziantep angenommen.
       
       ## Brahimi hat keine neuen Ideen
       
       Am Sonntag sagte der neu ernannte UN-Sondergesandte für Syrien, Lakhdar
       Brahimi, er habe noch keine konkreten Vorstellungen, wie der seit 18
       Monaten andauernde blutige Konflikt zu lösen sei. Der gespaltene
       UN-Sicherheitsrat sei dabei das größte Problem. China und Russland nutzen
       ihr Vetorecht, um ein robustes Durchgreifen gegen das Regime des syrischen
       Präsidenten Baschar Assad zu blockieren.
       
       Er könne nicht viel anders machen als sein Vorgänger Kofi Annan, sagte
       Brahimi. Es komme hingegen darauf an, wie die Mitglieder des
       Sicherheitsrates handelten. "Sie müssten mit einer Stimme sprechen und das,
       was ich in ihrem Namen tun soll, klar unterstützen. Das ist es, was ich
       brauche", sagte der ehemalige algerische Außenminister und langjährige
       UN-Diplomat.
       
       Unterdessen kritisierte Jordanien einen syrischen Raketenangriff auf sein
       Territorium scharf. Die Regierung habe dem syrischen Botschafter in Amman
       am späten Sonntagabend einen Protestbrief überreicht, teilte
       Regierungssprecher Samih Maajtah am Montag mit. Am Sonntag schlugen vier
       Raketen aus Syrien im jordanischen Grenzort Turra ein. Bei dem Beschuss
       wurde nach Regierungsangaben ein vierjähriges Mädchen verletzt, vier
       weitere Jordanier mussten wegen Panikattacken stationär behandelt werden.
       
       20 Aug 2012
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Schwerpunkt Syrien
 (DIR) Schwerpunkt Syrien
 (DIR) Schwerpunkt Syrien
 (DIR) Schwerpunkt Syrien
 (DIR) Schwerpunkt Syrien
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) PKK bestreitet Beteiligung: Neun Tote bei Anschlag in der Türkei
       
       Medien und Politiker machen die kurdische PKK für den Anschlag
       verantwortlich – diese streitet ab. Die Regierung fürchtet, der syrische
       Geheimdienst habe etwas damit zu tun.
       
 (DIR) US-Präsident droht Assad mit Militäreinsatz: Obamas „rote Linie“
       
       Die „rote Linie“ wird überschritten, sobald Syrien einen
       Chemiewaffeneinsatz auch nur vorbereitet, sagt Barack Obama. Dann droht dem
       Assad-Regime ein US-Militärschlag.
       
 (DIR) Bürgerkrieg in Syrien: Aleppo erneut bombardiert
       
       Die Kämpfe in Syrien gehen unvermindert weiter. Über 170 Menschen sollen am
       Samstag gestorben sein. UN-Syrienvermittler Lakhdar Brahimi gibt sich
       entschlossen.
       
 (DIR) Lakhdar Brahimi wird Syrien-Gesandter: Die Wunderwaffe der UN
       
       Kofi Annans Nachfolger als Syrien-Gesandter der UN wird der algerische
       Diplomat Lakhdar Brahimi. Er hat gute Kontakte zu den Golfmonarchen und
       gilt als „Superpragmatist“.
       
 (DIR) Entführte Libanesen in Syrien: Racheaktionen in Beirut
       
       Geiselnahmen in Syrien führen zu Gewalttaten im Nachbarland Libanon.
       Golfaraber verlassen nach Drohungen das Urlaubsland. Ein schwerer Schlag
       für die lokale Wirtschaft.
       
 (DIR) Kommentar UNO-Mission in Syrien: Endlose Heuchelei
       
       Die UNO zieht ihre Beobachter aus Syrien ab. Egal – das schwache Mandat
       macht die Mission ohnehin zur Farce. Das Blutvergießen wird unvermindert
       weitergehen.
       
 (DIR) Bericht des UN-Menschenrechtsrates: Assad-Truppen brutaler als Rebellen
       
       Die schwersten Kriegsverbrechen in Syrien werden von den Regierungstruppen
       und den Schabiha-Milizen verübt. Zu diesem Ergebnis kommt der
       Expertenbericht der UNO.
       
 (DIR) Entführte Libanesen in Syrien: Als Geiseln bei den Rebellen
       
       Elf schiitische Libanesen sind in den Händen der Freien Syrischen Armee.
       Die Entführer fordern, dass die Hisbollah ihre Unterstützung für Präsident
       Assad aufgibt.