# taz.de -- Beamten wurde nicht geglaubt: Hinweis auf NSU schon 2003
       
       > Angeblich hat ein Beamter des Verfassungsschutzes schon im Jahr 2003 auf
       > den NSU hingewiesen, berichtet die „Süddeutsche“. Er ist in Pension und
       > wurde als verwirrt eingestuft.
       
 (IMG) Bild: Was ist da nur los?
       
       MÜNCHEN afp | Ein ehemaliger Beamter des Verfassungsschutzes von
       Baden-Württemberg will seine Vorgesetzten einem Zeitungsbericht zufolge
       bereits 2003 auf die Terrorzelle NSU hingewiesen haben. Der Beamte im
       Ruhestand behaupte, bereits damals von einem Informanten auf das Kürzel NSU
       und den Namen Mundlos hingewiesen worden zu sein, berichtete die
       Süddeutsche Zeitung (Samstagsausgabe).
       
       Uwe Mundlos bildete zusammen mit Uwe Böhnhardt und Beate Zschäpe den
       Nationalsozialistischen Untergrund (NSU). Der Untersuchungsausschuss des
       Bundestages will den Beamten im Ruhestand demnach als Zeugen vernehmen.
       
       Der Mann habe sich nach dem Auffliegen der Terrorzelle im November 2011 an
       das Bundeskriminalamt gewandt. Polizei und Verfassungsschutz in
       Baden-Württemberg hielten den 60-Jährigen aber für unglaubwürdig,
       berichtete die Zeitung. Auch die Bundesanwaltschaft halte den Fall für
       „abgeklärt". Der Mann sei wegen Dienstunfähigkeit ausgeschieden.
       
       Der Informant, auf den sich der Beamte berufe, sei als verwirrt eingestuft
       worden. 1990 sei die Zusammenarbeit mit dem Amt beendet worden, er habe
       sich aber dennoch wieder mit angeblichen Hinweisen gemeldet. Bei einer
       späteren Vernehmung habe der Informant zudem keine Angaben mehr zum NSU
       oder zu Mundlos machen können.
       
       Die NSU-Gruppe soll für die Ermordung von neun Migranten und einer
       Polizistin zwischen 2000 und 2007 verantwortlich sein. Außerdem werden ihr
       zwei Sprengstoffanschläge in Köln 2001 und 2004 mit insgesamt 23 Verletzten
       sowie eine Serie von Banküberfällen zur Last gelegt. Mundlos und Böhnhardt
       waren Anfang November 2011 nach einem gescheiterten Banküberfall tot in
       einem Wohnmobil in Eisenach gefunden worden. Zschäpe stellte sich später
       der Polizei und sitzt derzeit in Untersuchungshaft.
       
       1 Sep 2012
       
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