# taz.de -- Atomendlagerfrage: Immer noch Endlager in Gorleben?
       
       > Die Suche nach dem Atommüllendlager: Atomkraftgegner fürchten
       > Vorfestlegung auf Gorleben. Altmaier will Spitzentreffen zur
       > Endlagerfrage im Oktober.
       
 (IMG) Bild: Angela Merkel bei ihrem Besuch in Gorleben im Jahre 1995.
       
       MÜNCHEN/GORLEBEN dapd | Im Zuge der Suche nach einem Atommüllendlager
       fürchten Atomkraftgegner eine Vorfestlegung auf den Standort Gorleben im
       Kreis Lüchow-Dannenberg.
       
       Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) habe im Gorleben-Untersuchungsausschuss
       des Bundestages gesagt, dass der Salzstock zu Ende erkundet werden solle,
       sagte am Samstag ein Sprecher der Atomkraft-kritischen Bäuerlichen
       Notgemeinschaft. „Was nichts anderes heißt als: Alles läuft weiter auf ein
       Endlager in Gorleben hinaus.“
       
       Auch nach Ansicht der Bürgerinitiative (BI) Umweltschutz Lüchow-Dannenberg
       deuten Merkels Aussagen auf die Errichtung eines Endlagers im Wendland hin.
       Gorleben liege bei Merkel „hoch im Kurs als potenzieller Endlagerstandort“,
       sagte BI-Vorstand Wolfgang Ehmke.
       
       Greenpeace-Atomexperte Mathias Edler sagte, für den von der Bundesregierung
       angekündigten ergebnisoffenen Neustart bei der Endlagersuche lasse Merkels
       Auftritt vor dem Untersuchungsausschuss „nichts gutes erwarten“.
       
       ## Altmaier will baldiges Spitzengespräch
       
       Unterdessen setzt Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) bei der Suche
       nach einem Atommüllendlager auf ein baldiges Spitzengespräch von Bund und
       Ländern. Bereits Mitte Oktober solle es ein Treffen mit den
       Ministerpräsidenten der Länder und Vertretern der Bundestagsfraktionen
       geben, sagte er der Süddeutschen Zeitung. „Dann wird es auch einen
       Vorschlag in der Sache geben, von dem ich überzeugt bin, dass er
       konsensfähig ist.“
       
       Grünen-Bundestags-Fraktionschef Jürgen Trittin forderte am Samstag Bewegung
       in der Sache statt immer neuer Ankündigungen. Seit April herrscht in den
       entscheidenden Fragen Stillstand bei der Bundesregierung, sagte Trittin. Er
       fügte hinzu: „Man bekommt den Eindruck bekommen, dass Merkels unbeirrtes
       Festhalten an Gorleben weiter die Leitlinie der Bundesregierung ist. Das
       aber wäre eine Absage an jeden Endlagerkonsens.“
       
       Die Gespräche zwischen Bund und Ländern über eine neue Endlagersuche währen
       schon seit fast einem Jahr. Sie sollen den Weg freimachen für ein neues
       Verfahren. Erstmals würde so bundesweit nach Alternativen zum umstrittenen
       Salzstock Gorleben gesucht.
       
       Altmaier sagte dem Blatt, vor dem Treffen wolle er in den Herbstferien „die
       notwendigen Gespräche führen“. Er fügte hinzu: „Ich gehe davon aus, dass es
       inzwischen überall Bereitschaft zur Bewegung gibt.“ Er räumte angesichts
       der unpopulären Entscheidungsfindung ein, alle Beteiligten müssten über
       ihren Schatten springen.
       
       Zu den konkreten Streitpunkten wollte er sich dem Bericht zufolge nicht
       äußern. Umstritten ist unter anderem, welche Behörde für die Endlagersuche
       zuständig sein soll.
       
       Das niedersächsische Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie hat in
       dieser Woche den sogenannten Hauptbetriebsplan für Gorleben bis zum
       Jahresende verlängert. Der Plan bildet die Grundlage für die untertägigen
       Arbeiten, er wäre ohne Verlängerung Ende September ausgelaufen.
       
       29 Sep 2012
       
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