# taz.de -- Plan des Verfassungsschutzchefs: Zentrales Register für V-Leute
> Verzichten will der Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen nicht
> auf V-Leute. Dafür aber ein zentrales Register für sie einführen. Die
> Linke kritisiert das.
(IMG) Bild: Hans-Georg Maaßen will „das Instrument“ V-Leute schärfen.
BERLIN dpa | Der Präsident des Bundesamts für Verfassungsschutz, Hans-Georg
Maaßen, will V-Leute in einem zentralen Register erfassen. „Ein zentrales
Wissen ist unabdingbar, um die jeweiligen V-Leute des Bundes und der
Landesbehörden für Verfassungsschutz wirksam steuern zu können“, sagte er
der Welt am Sonntag. Das Bundesamt in Köln habe bereits klare Regeln und
Kontrollinstrumente. Im Zuge der Reform des Verfassungsschutzes werde nun
überlegt, „wie diese Instrumente geschärft beziehungsweise auf den gesamten
Verfassungsschutzverbund übertragen werden können“.
Ein Verzicht des Verfassungsschutzes auf Verbindungsleute ist aus Maaßens
Sicht nicht möglich. „Menschliche Quellen sind und bleiben unverzichtbar,
um Erkenntnisse über innere Strukturen und Planungen verfassungsfeindlicher
Bestrebungen zu erlangen.“ Nur durch den Einsatz von V-Leuten könne der
Verfassungsschutz "Einblicke in extremistische Milieus" gewinnen.
„Insbesondere dann, wenn andere Mittel zur Informationsgewinnung nicht
ausreichend sind“, sagte Maaßen.
Die Linke-Abgeordnete Petra Pau warf Maaßen vor, er wolle „einen
Inlandsgeheimdienst alten Stils mit mehr Zentralkompetenz“. Aber der
Verfassungsschutz samt V-Leute-Praxis habe versagt, gerade auch im Skandal
um die Mordserie der rechtsextremen Terrorzelle NSU. „V-Leute sind keine
netten Informanten, sondern vom Staat gekaufte Spitzel und bezahlte Täter.
Die Vernunft gebietet: nicht registrieren, sondern abschalten.“
Wie Maaßen plädierte auch der Vorsitzende des Innenausschusses des
Bundestags, Wolfgang Bosbach, für ein zentrales V-Leute-Register. Zur Zeit
müsse der Bund den Ländern melden, wo V-Leute geführt würden – aber
umgekehrt bestehe diese Meldepflicht nicht für die Länder an den Bund,
sagte der CDU-Politiker dem RBB-Inforadio. Somit wisse die größte
Verfassungsschutzbehörde der Bundesrepublik nicht, welche V-Leute für die
Länder tätig seien. Dies sei eine kuriose Lage. „Hier brauchen wir nicht
unbedingt die Klarnamen der V-Leute. Aber wir müssten doch wenigstens
wissen, wo und in welcher Funktion diese Rechtsextremisten tätig sind“,
sagte Bosbach.
3 Nov 2012
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