# taz.de -- Kommentar US-Waffendebatte: Endlich führt Obama
       
       > Endlich zeigt ein Präsident in der Waffendebatte Führungsqualitäten und
       > weicht nicht von vorneherein dem Druck der Waffenlobby.
       
       Das Gesetzespaket, das der Staat New York am Dienstag im Eilverfahren
       verabschiedete, ist der größte Schritt in Richtung verbesserte Kontrolle
       des individuellen Besitzes von Schusswaffen in den USA seit fast 50 Jahren.
       Und es ist die Blaupause für die Vorschläge, die [1][Präsident Barack Obama
       am Mittwoch in Washington auch für die Bundesebene vorstellte].
       
       Kernpunkte: ein Verbot von Sturmgewehren – definiert als Waffen, die
       militärisch aussehen –, Verbot von Magazinen mit mehr als sieben Schuss –
       auf Bundesebene sprach Obama von zehn Schuss – und eine Verschärfung der
       Vorgabe, den persönlichen Hintergrund von Waffenkäufern zu durchleuchten.
       Dazu: bessere Datenbanken über Vorbestrafte und geistig Gestörte, mehr
       Polizei an den Schulen.
       
       Was davon letztlich in Kraft tritt? Abwarten: Auch wenn Obama alles
       unternehmen will, was die Exekutive ohne Zustimmung des Kongresses tun
       kann, so stößt er doch an seine Grenzen. Dennoch: Endlich zeigt ein
       Präsident in dieser Frage Führungsqualitäten und weicht nicht von
       vornherein dem Druck der Waffenlobby.
       
       Das alles sind gute Nachrichten. Aber selbst wenn alle Vorhaben umgesetzt
       werden, dürfte die reine Zahl der Gewaltverbrechen mit Schusswaffen
       zumindest kurzfristig kaum zurückgehen. Das Verbot von Sturmgewehren etwa
       ist zwar populär, weil nun wirklich niemand begründen kann, warum man zu
       Jagd, Sport oder Selbstverteidigung eine Waffe benötigen sollte, die
       aussieht, als wenn sie von Soldaten in der Schlacht benutzt wird.
       
       Aber: Von den rund 6.550 Schusswaffentoten in den USA 2011 starben nur 323
       durch Gewehrschüsse – alle anderen durch einfache Handfeuerwaffen. Und: Es
       sind bereits 250 bis 300 Millionen Schusswaffen im Umlauf – neue
       Verkaufsrestriktionen können da zumindest kurzfristig wenig bewirken. Der
       Weg zu friedlicheren Vereinigten Staaten ist noch weit.
       
       16 Jan 2013
       
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 (DIR) Bernd Pickert
       
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