# taz.de -- Steuerpolitik der Bundesregierung: Familiensplitting aufgeschoben
       
       > Familienministerin Schröder schraubt die Erwartungen runter: Eine Reform
       > des Ehegattensplittings gibt es erst nach der Bundeswahl.
       
 (IMG) Bild: Aufgeschoben ist nicht ... genau. Familienministerin Kristina Schröder
       
       BERLIN taz | Das von der CDU propagierte Familiensplitting kommt
       bestenfalls in der nächsten Legislaturperiode. Das sagte Familienministerin
       Kristina Schröder (CDU) der Welt am Sonntag. Sie schraubte damit die unter
       anderem durch sie selbst geschürten Erwartungen, es werde eine rasche
       Reform der steuerlichen Veranlagung von Ehepartnern geben, zurück. „Wir
       wollen das Modell zur Bundestagswahl vorlegen“, sagte sie.
       
       Geprüft werden derzeit verschiedene Modelle, darunter eines von Ursula von
       der Leyen (CDU). Die Arbeitsministerin plädiert dafür, das
       Ehegattensplitting durch ein Familiensplitting zu ersetzen, das allen
       Familien mit Kindern zukommen soll – auch nichtehelichen und homosexuellen
       Lebensgemeinschaften. Das Ehegattensplitting sei nicht mehr zeitgemäß, weil
       inzwischen jedes dritte Kind bei Eltern aufwachse, die nicht miteinander
       verheiratet seien, so von der Leyen.
       
       Kristina Schröder will dagegen das bisherige Ehegattensplitting beibehalten
       und es um das Familiensplitting für andere Paare „ergänzen“. Ehen seien,
       auch wenn sie kinderlos blieben oder wenn die Kinder aus dem Haus sind,
       „ein Wert an sich“.
       
       ## Kindergeld könnte angerechnet werden
       
       Welches Steuermodell sich am Ende durchsetzen könnte, hängt nicht zuletzt
       davon ab, welche Kosten die einzelnen Splittingarten verursachen. Das
       Finanzministerium rechnet das gerade durch. Dabei werde nach Aussage eines
       Ministeriumssprechers geprüft, ob familienpolitische Leistungen wie
       Kindergeld und Kinderfreibetrag mit dem Familiensplitting verrechnet werden
       könnten. Ebenso sollten Alleinerziehende berücksichtigt werden. Auch an
       dieser Stelle dämpfte Familienministerin Schröder überhöhte
       Reformerwartungen: „Zweistellige Milliardenbeträge sind sicherlich
       unrealistisch.“
       
       Die FDP beharrt auf ihrer Forderung nach dem Ehegattensplitting für Schwule
       und Lesben – egal ob sie Kinder haben oder nicht. Und die CSU? Will weder
       Familiensplitting noch die steuerliche Gleichstellung Homosexueller.
       
       11 Mar 2013
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Simone Schmollack
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