# taz.de -- Streit der Woche: Ist Leben ohne Fluglärm denkbar?
       
       > Wo es eine mobile Gesellschaft gibt, da gibt es Flugzeuge, gibt es
       > Fluglärm. Vielleicht müssen wir einfach damit klarkommen.
       
 (IMG) Bild: Muss man mit Fluglärm leben?
       
       Es gibt Menschen in und um Berlin, die freuen sich über die Verzögerungen
       beim Bau des Flughafen BER. Nämlich jene Anwohner, die am meisten unter dem
       Lärm landender und startender Flugzeuge leiden werden. Für die anderen ist
       jeder Tag Verzögerung eine Qual – sie wohnen um den Flughafen in Tegel, der
       bis zur Fertigstellung des BER weiter betrieben wird.
       
       Unterstützung bekommen die Initiativen unter anderem auch aus den Reihen
       der Ärzte, denn Fluglärm nervt nicht nur, sondern wirkt sich auch schädlich
       auf die Gesundheit aus. Wer diesem kontinuierlich ausgesetzt ist, schläft
       nicht nur schlechter, ist damit müde und unkonzentrierter, sondern hat etwa
       auch einen höheren Blutdruck als Leute in ruhigen Wohngegenden.
       
       Forscher versuchen gleichzeitig an anderer Stelle den Lärmpegel für die
       Anwohner zu senken – indem steiler gestartet und gelandet werden soll. Das
       heißt: So lange wie möglich so weit oben wie möglich bleiben. Das macht die
       Situation neben der Landebahn etwas leiser, dafür aber den Druck auf den
       Ohren der Passagiere im Flugzeug größer. Eine andere Möglichkeit sei daher,
       generell über andere Anflugrouten nachzudenken.
       
       Spezielle Turbinenakustiker versuchen zusätzlich, den Geräuschpegel an der
       Wurzel seiner Entstehung zu fassen. Ganz verschwinden wird er trotzdem
       nicht, vielleicht würden Nachtflugverbote helfen. Vielleicht aber muss die
       Lösung viel grundsätzlicher sein. Wer fliegt, macht Lärm. Wer keinen Lärm
       will, darf nicht mehr fliegen.
       
       Ganz egal wann der BER eröffnet: Solange es Flughäfen gibt, gibt es auch
       Fluglärm – und den Protest gegen ihn. In Berlin haben sich etliche
       Initiativen gegen Lärm gegründet: Spandau gegen Fluglärm, Lichtenrade gegen
       Fluglärm, Friedrichshagen gegen Fluglärm.
       
       Müssen Flughäfen einfach dort gebaut werden, wo wenig Menschen leben? Gibt
       es leise Flugzeuge? Kann es auch ein Leben ohne Fluglärm geben?
       
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       streit@taz.de
       
       26 Mar 2013
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Katrin Gottschalk
       
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