# taz.de -- Homo-Ehe bei Nintendo: Vom Westen lernen
       
       > Im Nintendospiel „Tomodachi Collection“ konnten auch Schwule eine Familie
       > gründen. Ein „Fehler“, sagt jetzt die Spielefirma.
       
 (IMG) Bild: Homoliebe, warum denn nicht?
       
       Was haben die CDU und das japanische Computerspiel „Tomodachi Collection:
       New Live“ gemeinsam? Probleme mit der Homo-Ehe. In der Simulation können
       die Charaktere Familien gründen und Kinder bekommen. Auch als
       gleichgeschlechtliches Paar – wenn beide Partner männlich sind. Angeblich
       ist das ein technischer Fehler – ein „Bug“.
       
       Homosexualität? Fehler? Nun, so schreibt die Spielefirma [1][Nintendo] das
       natürlich nicht. Sie schreibt, es müssten einige Probleme behoben werden,
       darunter „Ningen kankei ga okashiku naru“ – etwa „menschliche Beziehungen,
       die seltsam verlaufen“. Vorsichtige Wortwahl – „okashiku“ kann zwar auch
       als „verkehrt“ interpretiert werden, hat aber keinen eindeutig negativen
       Beigeschmack.
       
       Und, ja, das Ganze ist seltsam. Denn einst irritierten gerade japanische
       Spiele den heterozentrierten Westen. Schon 1988 etwa sollte der Miniboss
       „Birdo“ in „Super Mario Bros 2“ (Nintendo) denken, er sei eigentlich ein
       Mädchen. Für den US-Markt wurde das geändert, auch andere Spielcharaktere
       wurden umgepolt.
       
       Selbst heute, wo Homosexualität auch in Blockbustern wie der Weltraum-Saga
       „Mass Effect“ immer selbstverständlicher wird, findet das in den
       Vereinigten Staaten wenig Gegenliebe. Vielleicht haben die Japaner
       kulturell dazugelernt.
       
       16 May 2013
       
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