# taz.de -- Konsequenz aus NSA-Spähaffäre: Steinbrück will Freihandel überdenken
       
       > Kein freier Handel, wenn weiterhin frei abgehört wird: Der
       > SPD-Kanzlerkandidat setzt das Freihandelsabkommen zwischen USA und der EU
       > in Verbindung mit der Spähaffäre.
       
 (IMG) Bild: Alle Augen auf ihn? Ja, aber nicht die des NSA, wenn es nach Peer Steinbrück geht.
       
       BERLIN afp/rtr | SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück hat sich wegen der
       Spähaffäre um den US-Geheimdienst NSA für eine Unterbrechung der
       Verhandlungen über ein transatlantisches Freihandelsabkommen zwischen den
       USA und der EU ausgesprochen.
       
       „Ich würde die Verhandlungen so lange unterbrechen, bis ich von den
       Amerikanern weiß, ob deutsche Regierungsstellen und ob auch europäische
       Einrichtungen verwanzt sind und abgehört werden“, sagte Steinbrück am
       Sonntag im ARD-Sommerinterview. Er würde auch gerne wissen, ob die USA
       „wirtschaftsrelevante Daten von deutschen Unternehmen abschöpfen“.
       
       Die Verhandlungen über ein transatlantisches Freihandelsabkommen waren im
       Juli aufgenommen worden. Schon damals hatte die Spähaffäre die Gespräche
       überschattet.
       
       Steinbrück kritisierte auch die Haltung von Bundeskanzlerin Angela Merkel
       (CDU) in dem Skandal. Eine deutsche Regierungschefin könne nicht abwarten,
       wenn es um millionenfachen Datenmissbrauch gehe, sagte der
       SPD-Kanzlerkandidat. In der Affäre sei „vieles offen und bislang nicht
       aufgeklärt“.
       
       Die internationalen Spähaktionen des NSA reichen einem Spiegel-Bericht
       zufolge deutlich weiter als bislang bekannt. Das Nachrichtenmagazin
       berichtete unter Berufung auf interne Dokumente auch von Abhörattacken auf
       die Zentrale der Vereinten Nationen (UN) in New York sowie von geheimen
       Lauschposten in mehrere Dutzend US-Vertretungen in anderen Ländern. Ein
       Sprecher des Auswärtigen Amtes sagte am Sonntag, seinem Hause lägen dazu
       keine eigenen Erkenntnisse vor.
       
       26 Aug 2013
       
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