# taz.de -- Chemiewaffen in Syrien: Diplomatie voran
       
       > Syrien will der Forderung nach Offenlegung seines Chemiewaffenbestandes
       > nachkommen. Der Westen strebt noch diese Woche eine Resolution im
       > UN-Sicherheitsrat an.
       
 (IMG) Bild: Traute Runde im Elysée-Palast: u..a. mit Francois Hollande (r.), John Kerry (2.v.l.) und William Hague (l.).
       
       ISTANBUL/PARIS/NEW YORK dpa/afp/taz | Damaskus will nach Worten des
       syrischen Informationsministers Omran al-Subi die amerikanisch-russische
       Vereinbarung zu den Chemiewaffen umsetzen - wenn die Vereinten Nationen
       dazu eine Resolution verabschieden. In einem am Sonntagabend im Internet
       veröffentlichten Interview des britischer Senders ITV versicherte al-Subi,
       Syrien werde alles befolgen, was der UN-Sicherheitsrat dazu beschließe.
       
       Die Führung in Damaskus sei bereits dabei, die notwendigen Unterlagen
       zusammenzustellen, sagte al-Subi. Waffeninspekteure sollten freien Zugang
       zu allen Anlagen erhalten. Damit helfe Syrien „der ganzen Region, einen
       Krieg zu verhindern“.
       
       US-Außenminister John Kerry und sein russischer Kollege Sergej Lawrow
       hatten am Samstag in Genf vereinbart, dass Syriens Führung binnen einer
       Woche ihre Chemiewaffenbestände offenlegen soll. Bis Mitte 2014 sollen alle
       Giftgasbestände vernichtet werden. Angedroht werden auch Strafmaßnahmen,
       sollte die syrische Führung ihren Verpflichtungen nicht nachkommen
       
       Zudem verständigten sich am Montag Frankreich, die USA und Großbritannien
       auf eine „starke und verpflichtende“ UN-Resolution zur Zerstörung der
       syrischen Chemiewaffen noch in dieser Woche. Das erklärte der Elysée-Palast
       am Montag in Paris nach einem Treffen des französischen Staatschefs
       François Hollande mit John Kerry, dessen britischem Kollegen William Hague
       und Frankreichs Chefdiplomaten Laurent Fabius. Nach dem Treffen im
       Elysée-Palast war ein Gespräch der Außenminister geplant, bevor die
       Minister vor die Presse treten wollten.
       
       ## UN-Bericht erwartet
       
       Der Expertenbericht zum möglichen Chemiewaffeneinsatz in Syrien soll am
       Montagabend von UN-Generalsekretär Ban Ki Moon im Sicherheitsrat
       präsentiert werden. Die UN-Inspektoren hatten in den vergangenen Wochen in
       dem Bürgerkriegsland Proben genommen, um Vorwürfen des Einsatzes von
       Giftgas gegen die Bevölkerung nachzugehen. Sie hatten aber kein Mandat, um
       zu klären, wer für die Angriffe verantwortlich ist.
       
       Ein UN-Diplomat, der anonym bleiben wollte, deutete indes an, dass die
       Details des Berichts Hinweise auf die Verantwortlichen geben würden. „Wer
       den Bericht liest, wird erahnen können, wer (den Angriff) ausgeführt hat“,
       sagte er. Der Expertenbericht gilt als wichtig für die weiteren Beratungen
       des UN-Gremiums über den Syrien-Konflikt. Bereits am Freitag hatte Ban vor
       Journalisten gesagt, dass die UN-Inspektoren „überwältigende“ Beweise für
       einen Giftgasangriff gefunden haben.
       
       Vor allem die USA und ihre Verbündeten machen die syrische Regierung unter
       Machthaber Baschar al-Assad für den Einsatz von Chemiewaffen
       verantwortlich. Bei einem der vermuteten Angriffe sollen am 21. August nahe
       der Hauptstadt Damaskus mehr als 1400 Menschen getötet worden sein.
       
       16 Sep 2013
       
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