# taz.de -- Schwarz-rote Sondierung: Die SPD macht sich Mut
       
       > Vor den nächsten Sondierungsgesprächen mit der CDU am Donnerstag gibt
       > sich die SPD selbstbewusst. Denn die Grünen sind nun raus.
       
 (IMG) Bild: Die SPD-Unterhändler Frank-Walter Steinmeier und Sigmar Gabriel beim letzten Sondierungsgespräch mit Horst Seehofer (CSU) und Angela Merkel (CDU)
       
       BERLIN taz | Die Grünen sind der Union als Verhandlungspartner abhanden
       gekommen. An diesem Donnerstag soll sich zeigen, ob es mit den
       Sozialdemokraten klappen könnte. Am Mittag treffen sich die Unterhändler zu
       ihrem dritten, entscheidenden Sondierungsgespräch.
       
       SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles hat dazu vorab erklärt, man „komme dem
       Gesprächswunsch der Union nach“ und erwarte eine „intensive
       Auseinandersetzung“. Die leicht gönnerhafte Wortwahl lässt tief blicken.
       Tatsächlich muss die Union nun sehen, wie sie sich mit ihrem verbliebenen
       Partner in spe ins Benehmen setzt. Harte Auseinandersetzungen werden bei
       den Themen Betreuungsgeld und Steuern erwartet. Zudem soll erstmals um das
       Streitthema Gesundheitspolitik gehen.
       
       SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach geht davon aus, dass es für seine
       Partei nach dem Ausscheiden der Grünen einfacher wird. Bei der letzten
       Sondierungsrunde waren CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt und die
       NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) aneinander geraten. „So frech
       und aggressiv, wie Herr Dobrindt Frau Kraft gegenüber aufgetreten ist, wird
       das nicht mehr möglich sein“, sagte Lauterbach der taz.
       
       Auch der SPD-Linke Ralf Stegner ist zuversichtlich. Die Lage sei nun
       klarer, „aber in der Sache unverändert“, sagt er auf taz-Anfrage.
       Voraussetzung für ein schwarz-rotes Bündnis sei nach wie vor „ein
       substantieller Politikwechsel. Noch ist das nicht erkennbar, und die
       Skepsis bleibt sehr groß.“ Trotz der selbstbewussten Rhetorik: Auch die
       Sozialdemokraten stehen unter Erfolgsdruck. Bereits am Sonntag stimmt ihr
       Parteikonvent über den Eintritt in Koalitionsverhandlungen ab.
       
       Obwohl mit einem zustimmenden Votum gerechnet wird, sollte die Parteispitze
       erste Erfolge aus den Sondierungsgesprächen präsentieren können. Der
       Konvent gilt als wichtiges Zeichen an die Basis, die letztlich einem
       Koalitionsvertrag zustimmen müsste. Für Vorstandsmitglied Stegner ein
       Vorteil. Die Union müsse wissen, dass für die SPD die
       „Koalitionsvoraussetzung die Zustimmung ihrer Mitglieder ist“. Ein
       Einlenken in zentralen Gerechtigkeitsfragen sei substantiell.
       
       CDU-Vize Thomas Strobl warnte am Mittwoch die SPD davor, zu überreizen.
       Steuererhöhungen werde es nicht geben. „Das ist jetzt eine harte Nuss.“ Für
       beide Seiten.
       
       16 Oct 2013
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Anja Maier
       
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