# taz.de -- Reaktion auf Einigung im Atomstreit: Historischer Fehler – findet Israel
       
       > Israel glaubt nicht daran, dass der Iran sein Atomprogramm vorerst auf
       > Eis legt. Benjamin Netanjahu kritisiert die erzielte Einigung scharf.
       
 (IMG) Bild: „Israel wird es dem Iran nicht erlauben, Nuklearwaffen zu entwickeln.“ Benjamin Netanjahu bleibt hart
       
       JERUSALEM dpa | Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat
       die Einigung bei den Genfer Atomgesprächen mit dem Iran als „historischen
       Fehler“ verurteilt. „Heute ist die Welt zu einem sehr viel gefährlicheren
       Ort geworden, weil das gefährlichste Regime der Welt dem Besitz der
       gefährlichsten Waffe der Welt entscheidend nähergekommen ist“, sagte der
       Regierungschef am Sonntag in Jerusalem.
       
       „Was in Genf vereinbart wurde, ist kein historisches Abkommen, sondern ein
       historischer Fehler.“ Israel ist überzeugt, dass Teheran trotz der
       Übergangsvereinbarung heimlich weiter danach streben wird, Atomwaffen zu
       erlangen.
       
       „Zum ersten Mal haben die führenden Mächte der Welt der Urananreicherung im
       Iran zugestimmt“, sagte Netanjahu. Dabei ignorierten sie Resolutionen des
       Sicherheitsrats der Vereinten Nationen, die sie selbst durchgesetzt hätten.
       Die mühsam aufgebauten Sanktionen gegen den Iran würden im Gegenzug für
       „kosmetische iranische Konzessionen“ gelockert, bemängelte der israelische
       Regierungschef. „Israel ist dieser Vereinbarung nicht verpflichtet“, sagte
       Netanjahu.
       
       Das iranische Regime strebe nach der Vernichtung Israels, und Israel habe
       das Recht und die Pflicht, sich angesichts jeder Bedrohung selbst zu
       verteidigen, betonte Netanjahu. „Israel wird es dem Iran nicht erlauben,
       Nuklearwaffen zu entwickeln.“ Israelische Politiker hatten zuletzt
       wiederholt damit gedroht, notfalls militärisch gegen die iranischen
       Atomanlagen vorzugehen.
       
       Außenminister Avigdor Lieberman beschrieb die Vereinbarung als „den größten
       diplomatischen Sieg des Irans in den letzten Jahren“. Sie erlaube es
       Teheran, weiter Uran anzureichern. Dies werde das Wettrüsten in der Region
       anheizen. „Die Iraner haben letztlich einen Preis bekommen“, sagte
       Lieberman. „Die im letzten Moment aufgenommenen Veränderungen sind
       unbefriedigend, das Abkommen war und bleibt schlecht“, sagte auch Israels
       Geheimdienstminister Juval Steinitz.
       
       24 Nov 2013
       
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