# taz.de -- Misstrauensvotum abgewiesen: Ukrainischer Regierungsschef bleibt
       
       > Niederlage für die Opposition: Nikolai Asarow bleibt im Amt. Der
       > Misstrauensantrag gegen ihn scheiterte. Vor dem Parlament in Kiew wird
       > weiter demonstriert.
       
 (IMG) Bild: Opposition und Staat Auge in Auge: Vitali Klitschko vor der Abstimmung im Parlament in Kiew.
       
       KIEW dpa/rtr | Das ukrainische Parlament hat ein Misstrauensvotum gegen
       Regierungschef Nikolai Asarow zurückgewiesen. Die Abgeordneten lehnten es
       am Dienstag mehrheitlich ab, eine Vertrauensabstimmung zuzulassen.
       
       Der 65-Jährige bleibt damit ungeachtet der Massendemonstrationen für seinen
       Rücktritt im Amt. Die Opposition um den Boxweltmeister Vitali Klitschko
       erhielt für ihren Misstrauensantrag gegen die Regierung 186 von nötigen 226
       Stimmen.
       
       Die Regierungsgegner machen Asarow dafür verantwortlich, dass die
       Ex-Sowjetrepublik ein fertig ausgehandeltes Partnerschaftsabkommen mit der
       EU nicht unterzeichnet hat. Die Ukraine wollte eine Pause, um mit der EU
       und dem Nachbarn Russland neu zu verhandeln.
       
       „Zuerst wurde den Ukrainern der Traum von Europa geraubt, dann wurden
       Demonstranten mit Knüppeln auseinandergejagt – das gab es noch nie in
       unserer Geschichte“, hatte Klitschko im Parlament gesagt. „Es hängt nun von
       jedem einzelnen Abgeordneten ab, ob wir in einer Demokratie leben werden
       oder in einem Polizeistaat“, sagte der Chef der Partei Udar (Schlag). Reden
       von Abgeordneten der regierenden Partei der Regionen wurden von
       Zwischenrufen wie „Schande“ und „Revolution“ unterbrochen.
       
       Vor dem Parlament forderten mehrere Tausend Demonstranten die Abwahl der
       Regierung. Sicherheitskräfte der Sondereinheit Berkut (Steinadler)
       riegelten das Gebäude ab. Im Regierungsviertel blockierten erneut Hunderte
       Demonstranten den Zugang zu den Ministerien. Auf dem zentralen
       Unabhängigkeitsplatz (Maidan) forderte der frühere Innenminister Juri
       Luzenko die Menge auf, in ihren Protesten nicht nachzulassen. Trotz
       Temperaturen unter dem Gefrierpunkt hatten in Kiew Tausende
       Oppositionsanhänger erneut die Nacht in Zelten verbracht.
       
       3 Dec 2013
       
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