# taz.de -- Plagiat-Film von Shia LaBeouf: „I fucked up“
       
       > Der eigentlich aus Blockbustern bekannte Schauspieler, macht nun mit
       > einem scheinbar schamlosen Plagiat von sich hören. Was ist da dran?
       
 (IMG) Bild: Hat sich mit seinem Kurzfilm etwas verfahren: Shia LaBeouf.
       
       Gerade mal einen halben Tag war der Kurzfilm „HowardCantour.com“ von Shia
       LaBeouf online. Dann bekam es der Schauspieler mit der Schwarmintelligenz
       zu tun: Blogger outeten seinen Film als Plagiat. Abgekupfert haben soll
       LaBeouf von Justin M. Damiano, einem Comic von Dan Clowes aus dem Jahr
       2007. Jetzt findet sich unter der [1][Webadresse des LaBeouf-Films] nur
       noch ein schwarzer Bildschirm.
       
       Über die Frage wo Inspiration aufhört und die Kopie beginnt, lässt sich in
       der Regel trefflich streiten. Im Fall von Schummel-Shia fällt die Antwort
       aber eindeutig aus: Ein identischer Eröffnungsmonolog und zahlreiche
       weitere wortwörtliche Übernahmen machen es schwer, überhaupt Unterschiede
       zwischen „HowardCantour.com“ und dem Clowes-Comic wahrzunehmen. Lediglich
       die Namen wurden geändert. Raffinesse geht anders.
       
       Das ist natürlich alles schwer skandalös und geht gar nicht. Am Ende fragt
       man sich aber vor allem: Wieso, Shia? Denn dieser Hollywood-Hans dampft
       auch so mit großem Erfolg durch die Gassen. Bekannt wurde er mit seiner
       Rolle im Blockbuster Transformers. Im Wallstreet-Remake von 2010 spielte er
       neben Michael Douglas, und er tanzte nackig durch ein [2][Musikvideo von]
       [3][Sigur Rós]. Ab Februar 2014 wird er zudem im neuen Lars von Trier Film
       [4][Nymphomaniac] zu sehen sein.
       
       Kurzum: Es macht keinen Sinn, dass sich der umtriebige LaBeouf blauäugig am
       kreativen Gut anderer bedient und auf sensationsbedingte Aufmerksamkeit
       hofft. Oder doch?
       
       ## „A Film by Shia LaBeouf“
       
       Schließlich hätte er den Aufruhr umgehen können, hätte er den Kurzfilm
       offiziell als Adaption des Comics deklariert. Doch den Namen des Zeichners
       sucht man im Abspann vergeblich. Hier heißt es schlicht: [5][“A Film by
       Shia LaBeouf“].
       
       Unverständlich ist das Ganze aber in erster Linie für Dan Clowes. Dieser
       gab [6][Buzzfeed] gegenüber an, Shia LaBeouf nie zuvor getroffen und das
       erste Mal von dessen Kurzfilm gehört zu haben, als man ihm nach
       Veröffentlichung einen Link zuspielte. Er frage sich, was im Kopf des
       Filmemachers vor sich gegangen sei.
       
       Gute Frage! [7][//twitter.com/thecampaignbook:Auf Twitter gibt sich Shia
       zerknirscht]: Es sei alles ein Versehen. Und auch ganz peinlich, denn er
       schätze Dan Clowes, und das Comic habe ihn sehr inspiriert. Er sei ja auch
       noch nicht lange auf der anderen Seite der Kamera und habe vor lauter Eifer
       die Quellenangabe ganz vergessen.
       
       Zuvor hatte er sich per Twitter erklärend geäußert: Es sei eine
       eigenständige Arbeit, wenn man sich inspirieren lässt und daraus etwas
       Neues kreiert. Das ist hier aber nicht der Fall. Zudem wurde seine Antwort
       abermals als eine Kopie entlarvt: Die Worte enstammen einer
       [8][Yahoo!-Forennutzerin Namens Lili].
       
       Mit einem Tweet vom 17. Dezember, fasste Shia die immer kurioser werdende
       Debatte selbst ganz gut zusammen: „I fucked up“.
       
       Es bleibt zu hoffen, das diese Aussage nun wirklich eine Eigenleistung des
       Schauspielers ist. Denn Anfang des Jahres musste sich LaBeouf schon einmal
       mit Plagiatsvorwürfen auseinandersetzen: Auf Twitter veröffentlichte er
       [9][//twitter.com/thecampaignbook/status/304329020831592448/photo/1:eine
       ergreifende Entschuldigung], die einen Disput mit Alec Baldwin beenden
       sollte. Leider kam raus, das die Worte nicht die seinen waren. Und leider
       hat er das auch in diesem Fall nicht gekennzeichnet.
       
       Update, 19.12.13:
       
       LaBeoufs hat sich am Mittwoch via Twitter nun auch direkt bei Daniel Clowes
       entschuldigt: „It starts with this...I'm sorry“. Man darf gespannt sein, ob
       für Clowes noch etwas mehr herausspringt, als nur eine kurze
       Twitternachricht. Ein juristisches Nachspiel könnte Shia jedenfalls noch
       bevorstehen.
       
       18 Dec 2013
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] http://howardcantour.com/
 (DIR) [2] http://www.youtube.com/watch?v=P9kVAdmDfz8
 (DIR) [3] http://www.youtube.com/watch?v=P9kVAdmDfz8
 (DIR) [4] http://www.nymphomaniacthemovie.com/
 (DIR) [5] http://www.wired.com/underwire/2013/12/shia-labeouf-dan-clowes-comic/
 (DIR) [6] http://www.buzzfeed.com/jordanzakarin/shia-labeouf-rip-off-daniel-clowes-howard-cantour
 (DIR) [7] http://https
 (DIR) [8] http://answers.yahoo.com/question/index?qid=20100226121955AA5dgbh
 (DIR) [9] http://https
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Silvia Follmann
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Plagiat
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