# taz.de -- Zoff in der Opposition: Kriegstreiber und Russenfeinde
       
       > Gregor Gysi und Jan von Aken von der Linken kritisieren die Grünen mit
       > scharfen Worten. Dabei ist sich ihre eigene Partei aktuell über ihren
       > außenpolitischen Kurs uneins.
       
 (IMG) Bild: Niemand wird geschont: Gysi im Angriffsmodus
       
       BERLIN dpa | Die Linke hat die Grünen wegen ihres außenpolitischen Kurses
       scharf kritisiert. Fraktionschef Gregor Gysi sagte dem Tagesspiegel am
       Sonntag, die Grünen würden sich in der Ukraine-Krise „quasi
       russenfeindlich“ verhalten. Der stellvertretende Parteivorsitzende Jan van
       Aken nannte die Grünen auf einem Landesparteitag in Berlin „die größten
       Kriegstreiber im Bundestag“. Der Grünen-Außenpolitiker Frithjof Schmidt
       sagte dazu, van Aken verlasse mit der Beschimpfung die Ebene jeder seriösen
       politischen Auseinandersetzung.
       
       Die Linke hatte in der Ukraine-Krise als einzige Fraktion im Bundestag das
       Agieren des Westens gegenüber dem russischen Präsidenten Wladimir Putin
       scharf kritisiert. Sie wirft den Grünen zudem vor, sich nicht genügend von
       den Rechtsextremisten in der Ukraine zu distanzieren. „Ich verstehe die
       Kritik an Putin“, sagte Gysi. „Aber sie darf nicht so einseitig sein, quasi
       russenfeindlich, wie das bei den Grünen der Fall war.“
       
       Van Aken begründete seine Kritik damit, dass die Grünen im Bundestag immer
       mehr Soldaten, Kriegseinsätze und Waffenlieferungen an syrische Rebellen
       forderten. Deshalb sehe er derzeit auch keine Chance für eine rot-rot-grüne
       Koalition.
       
       Die Linke ist aber auch über ihren eigenen Kurs in der Außenpolitik uneins.
       Am Montag will sie über ihr Abstimmungsverhalten bei der Entscheidung über
       den Bundeswehreinsatz zum Schutz der Vernichtung syrischer Chemiewaffen
       entscheiden. Bisher hat die Linke alle Auslandseinsätze der Bundeswehr
       geschlossen abgelehnt – mit Ausnahme einer Beratermission im Sudan, bei der
       es wenige Enthaltungen gab.
       
       Nun wollen erstmals einige Abgeordnete vom Reformerflügel mit Ja stimmen,
       weil es um den Schutz einer Abrüstungsmaßnahme geht. Die Fundamentalisten
       in der Fraktion lehnen den Einsatz dagegen ab, weil er ihnen als Symbol
       einer Militarisierung der Außenpolitik gilt. Gysi sagte, er verstehe beide
       Argumentationen. „Ich werde dafür plädieren, dass sich bei der Abstimmung
       im Bundestag möglichst viele von uns enthalten.“
       
       5 Apr 2014
       
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