# taz.de -- Union diskutiert über AfD: Lucke lacht als Letzter
       
       > Die Union streitet offen über den richtigen Umgang mit der AfD. Die
       > CDU-Spitze wirbt für Ausgrenzung, Erika Steinbach für eine Koalition.
       
 (IMG) Bild: Afd-Chef Bernd Lucke
       
       BERLIN taz | Der rechte Flügel der CDU zeigt sich offen für die
       „Alternative für Deutschland“. „Die AfD ist nach meinen Beobachtungen eine
       rechtsstaatliche, demokratische Gruppierung und damit ebenso unser
       Konkurrent wie unser möglicher Partner“, lässt sich die hessische
       CDU-Politikerin Erika Steinbach im aktuellen Spiegel zitieren. Als erstes
       Mitglied des Fraktionsvorstands sprach sich die Vertriebenenpräsidentin
       damit für Koalitionen mit der AfD aus – und widersprach Angela Merkel.
       
       Nachdem die AfD bei der Europawahl aus dem Stand auf 7 Prozent gekommen
       war, hatte Merkel erklärt, die CDU-Spitze schließe „einhellig“ jede
       Zusammenarbeit mit der AfD aus. Unions-Fraktionschef Volker Kauder erklärte
       sogar, er werde künftig alle Talkshows meiden, in denen auch AfD-Politiker
       säßen.
       
       Das geht den Konservativen in seiner Partei zu weit. Wolfgang Bosbach fand
       es „nicht besonders plausibel“, mit den Linken-Politikern Sahra Wagenknecht
       oder Gregor Gysi zu diskutieren, nicht aber nicht mit den AfD-Politikern
       Bernd Lucke oder Hans-Olaf Henkel. Und der hessische CDU-Politiker
       Christean Wagner sagte, er halte es „für politisch töricht zu sagen: Mit
       denen werden wir nie zusammengehen.“
       
       Andere Unionspolitiker verteidigten den Abgrenzungskurs: „Wir werden uns
       ganz sicher nicht in die Richtung der AfD bewegen“, so Finanzminister
       Wolfgang Schäuble dem Focus: „Wir müssen zu unserer eigenen Überzeugung
       glaubwürdig und verlässlich stehen – und sie immer wieder erklären.“ Die
       Union blickt mit Sorge auf die drei anstehenden Landtagswahlen im August
       und September im Osten Deutschlands. Thüringens CDU-Ministerpräsidentin
       Christiane Lieberknecht, die in Erfurt in einer Großen Koalition regiert,
       hat eine Zusammenarbeit mit der AfD ausgeschlossen. Ihr sächsischer Kollege
       Stanislaw Tillich ist vorsichtiger: „Ich habe kein Interesse, mit einer
       Partei zusammenzuarbeiten, von der ich nicht weiß, wo sie programmatisch
       steht“, sagte er nur. In Sachsen kam die AfD bei der Europawahl auf gut 10
       Prozent.
       
       Die AfD verfolgt die Debatte aufmerksam. Die Abgrenzung werde nicht
       funktionieren, prophezeite AfD-Vizeparteichef Alexander Gauland, der 40
       Jahre in der CDU war. Als Beleg verwies er ausgerechnet auf die Grünen: Die
       wären auch zunächst ins Abseits gestellt worden – und regierten nun in
       Hessen sogar mit der CDU.
       
       1 Jun 2014
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Daniel Bax
       
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