# taz.de -- Kommentar Korruption am BER: Das Monster lebt
       
       > Die Korruptionsaffäre um den BER-Technikchef ist nur ein vorläufiger
       > negativer Höhepunkt. Aber es werden weitere Pannen am Hauptstadtflughafen
       > folgen.
       
 (IMG) Bild: BER: Warten.
       
       Das Monster ist noch nicht gebändigt – im Gegenteil. Der Flughafen Berlin
       Brandenburg International, kurz BER, steht kurz vor der Vollendung, aber er
       wird und wird nicht fertig. Grund sind nicht nur die technischen Probleme
       mit der Entrauchungsanlage, von Ingenieuren „Monster“ genannt, sondern auch
       politische und juristische: Alle misstrauen allen, keiner will Fehler
       machen.
       
       Die Korruptionsaffäre um Technikchef Jochen Großmann, der das Monster
       packen sollte, ist nur ein vorläufiger Höhepunkt der Negativereignisse. Und
       die eilige Einberufung einer Antikorruptionstruppe ist kaum mehr als ein
       missglückter Versuch, Handlungsfähigkeit zu beweisen.
       
       Ein Kardinalfehler war: Die BER-Eigentümer – Berlin, Brandenburg und der
       Bund – haben sich eine Brandschutzanlage aufschwatzen lassen, die im
       Brandfall den Rauch unterirdisch abführen sollte, obwohl heißer Rauch nach
       den Gesetzen der Physik nach oben steigt. Statt ein Leuchtturm deutscher
       Ingenieurskunst zu werden, entpuppte sich dieses Vorhaben als kaum
       beherrschbar.
       
       Erschwerend kommt hinzu, dass sich die Eigentümer uneins sind. Keiner will
       schuld an dem dem Desaster sein – und alle haben unterschiedliche
       Interessen, etwa beim Lärmschutz. In Brandenburg wird im Herbst gewählt.
       Die rot-rote Landesregierung hat sich deshalb gegen einen Probebetrieb
       gewehrt, da sie Proteste lärmgeplagter Anwohner fürchtet. Berlin und der
       Bund wiederum haben sich bei der Einschränkung künftiger Flugzeiten nicht
       kompromissbereit gezeigt, da dies die Einnahmen schmälern könnte. Das führt
       zu Unmut in Brandenburg, wo die Genehmigungsbehörden sitzen.
       
       Noch ist der Flughafen am Berliner Stadtrand keine Investitionsruine – aber
       so viel ist sicher: Die Korruptionsaffäre war nicht die letzte Panne.
       
       2 Jun 2014
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Richard Rother
       
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