# taz.de -- USA und Italien retten Flüchtlinge: Großeinsatz auf dem Mittelmeer
       
       > Über zwanzig Flüchtlingsboote sind am Sonntag auf dem Mittelmeer Richtung
       > Europa unterwegs. Malta, Italien und die USA haben Rettungsschiffe
       > entsandt.
       
 (IMG) Bild: Vor der italienischen Insel Lampedusa waren am bereits Samstag mehr als tausend Flüchtlinge gerettet worden
       
       VALLETTA afp | Wegen zwei dutzend georteter Flüchtlingsboote haben mehrere
       Länder im Mittelmeer am Sonntag einen groß angelegten Marine-Einsatz
       gestartet. An der Operation waren Schiffe Malta, Italiens und der USA
       beteiligt, wie die maltesische Regierung mitteilte. Demnach handelt es sich
       um „eine der größten Such- und Rettungsaktionen, die in den vergangenen
       Jahren im Mittelmeer organisiert wurde“.
       
       Der italienischen Nachrichtenagentur Ansa zufolge wurde am Nachmittag im
       Hafen von Pozzallo auf Sizilien ein Schiff erwartet, an Bord dessen drei
       Menschen aufgrund der strapaziösen Überfahrt gestorben waren. An dem
       Marine-Einsatz nehmen neben maltesischen Einsatzkräften auch Schiffe der
       italienischen Marine und Küstenwache sowie US-Kriegsschiffe teil, wie die
       maltesische Regierung erklärte.
       
       Zudem seien alle Handelsschiffe in dem Gebiet aufgerufen, nach den
       Flüchtlingsbooten Ausschau zu halten. Der Kurs der 25 georteten
       Flüchtlingsboote werde unter anderem durch Radar der italienischen
       Küstenwache verfolgt. In der Nacht wurden vor Malta bereits mehr als 130
       Menschen gerettet, deren Schlauchboot Luft verlor und unterzugehen drohte.
       Sie trafen am Sonntag auf der Insel ein.
       
       Maltas Regierungschef Joseph Muscat kritisierte aus diesem Anlass erneut
       fehlende Unterstützung durch Europa. Malta, Italien und die USA leisteten
       gemeinsam gute Arbeit, aber Europa „glänzt durch vollkommene Abwesenheit“,
       schrieb er auf dem Kurzbotschaftsdienst Twitter.
       
       Auch vor der italienischen Insel Lampedusa waren am Samstag mehr als
       tausend Flüchtlinge aus drei völlig überfüllten Booten gerettet worden.
       Tags zuvor waren vor Italien etwa 2.500 Flüchtlinge von insgesamt 17
       Schiffen geholt worden. Viele Flüchtlinge kommen aus verarmten
       afrikanischen Ländern südlich der Sahara. Wegen des guten Wetters ist der
       Zustrom derzeit besonders groß. Tausende Flüchtlinge kommen jedes Jahr ums
       Leben, weil ihre Boote nicht seetüchtig oder überladen sind.
       
       8 Jun 2014
       
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