# taz.de -- CDU-Politiker Uwe Schünemann: Der Mann, den keiner will
       
       > Uwe Schünemann, Ex-Innenminister von Niedersachen, der sich selbst gern
       > als „harter Hund“ inszeniert, gelingt einfach kein Comeback. Beruhigend.
       
 (IMG) Bild: Ob er es noch mal irgendwo mit einem Wahlkampf versucht? Uwe Schünemann.
       
       Für Niedersachsens früheren Innenminister Uwe Schünemann gibt es weiterhin
       keine Anschlussverwendung. Auch bei seinem zweiten Versuch, seine Karriere
       in der Kommunalpolitik fortzusetzen, erlitt der CDU-Politiker Schiffbruch.
       Am Sonntag unterlag er in der Stichwahl um den Bürgermeisterposten im
       nordrhein-westfälischen Höxter klar seinem SPD-Konkurrenten. Schünemann
       erhielt nur 42,04 Prozent der Stimmen.
       
       „Das Ergebnis ist eindeutig, man will mich hier nicht!“, erkannte
       Schünemann. Die Gründe sieht er aber nicht bei sich: „Die Einschätzung,
       dass ein Holzmindener in Höxter gewinnen kann, war schlicht falsch“, sagte
       er. Holzminden, wo er parallel zu seiner Ministertätigkeit im Stadtrat saß
       und der CDU vorstand, liegt gegenüber von Höxter auf der anderen
       Weserseite.
       
       Seit seiner Abwahl bei der niedersächsischen Landtagswahl 2013 sucht
       Schünemann nach fast 20 Jahren im Parlament ein neues Betätigungsfeld. Im
       vergangenen Herbst kandidierte er als Landrat im Kreis Hameln-Pyrmont – und
       verlor haushoch. Damals und jetzt in Höxter gelang es ihm nicht, seinen in
       langen Ministerjahren erworbenen Ruf als Rechtsaußen der CDU loszuwerden.
       
       Er sei „lieber ein harter Hund als ein Warmduscher“, hatte Schünemann 2012
       über sich selbst gesagt. Der Minister stand für eine äußerst restriktive
       Innen- und Ausländerpolitik. So betrieb er die Abschiebung der schwangeren
       Kurdin Gazale Salame in die Türkei und bestand darauf, eine Iranerin
       auszuweisen, die wegen der Scheidung von ihrem muslimischen Mann und des
       Übertritts zum Christentum von der Steinigung bedroht gewesen wäre.
       Schünemann trat für die Ausweitung von Video- und Telefonüberwachung, die
       Vorratsdatenspeicherung, elektronische Fußfesseln und Bürgerstreifen ein.
       Mangelndes Engagement bei der Bekämpfung von Neonazis machte er durch
       Übereifer wett, wenn es gegen Linke und Islamisten ging.
       
       Wie es für ihn persönlich nun weitergeht, lässt Schünemann offen: „Ich
       brauche zwei, drei Tage, um das zu verdauen“, erklärte er. Beruhigend
       immerhin: „In absehbarer Zeit werde ich keinen Wahlkampf mehr machen.“
       
       17 Jun 2014
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Reimar Paul
       
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