# taz.de -- Bundesbehörden spähen Bürger aus: Bewegungsprofile dank „stiller SMS“
       
       > Mit „stillen SMS“ können Bewegungsprofile erstellt und Handys geortet
       > werden. Allein im ersten Halbjahr 2013 wurden von deutschen Behörden rund
       > 125.000 verschickt.
       
 (IMG) Bild: Ob Angela Merkel auch „stille SMS“ bekommt?
       
       BERLIN afp | Bundesbehörden haben im ersten Halbjahr 2014 mehr als 150.000
       sogenannte „stille SMS“ verschickt, etwa um Mobiltelefone zu orten oder
       Bewegungsprofile zu erstellen. Das geht aus einer Antwort der
       Bundesregierung auf eine Anfrage der Linksfraktion hervor. Fast 53.000
       Fälle betrafen demnach das Bundesamt für Verfassungsschutz, mehr als 34.000
       Fälle das Bundeskriminalamt (BKA) und knapp 69.000 Fälle die Bundespolizei.
       
       Dies bedeutet jeweils eine deutliche Zunahme im Vergleich zu früheren
       Jahren. Für das gesamte Jahr 2012 hatte die Bundesregierung auf eine
       frühere Anfrage der Linken hin den Versand von etwa 130.000 „stillen SMS“
       durch Bundesbehörden bestätigt, für das erste Halbjahr 2013 etwa 125.000.
       Betroffen waren auch hier in erster Linie Verfassungsschutz, BKA und
       Bundespolizei.
       
       „Stille SMS“ sind Kurzmitteilungen, die dem Empfänger nicht angezeigt
       werden. Sie ermöglichen es aber dem Versender, der über die entsprechende
       technische Ausrüstung verfügt, den Standort des angefunkten Handys zu
       bestimmen oder bei wiederholtem Einsatz Bewegungsprofile des Besitzers zu
       erstellen.
       
       Neben den genannten Bundesbehörden können auch der Zoll, der
       Bundesnachrichtendienst (BND) sowie der Militärische Abschirmdienst (MAD)
       grundsätzlich dieses Mittel einsetzen, statistische Angaben dazu lagen aber
       nicht vor.
       
       Wie viele Menschen „stille SMS“ erhielten, teilte die Bundesregierung in
       ihrer Antwort auf die Linken-Anfrage unter Hinweis auf
       Geheimhaltungsvorschriften nicht öffentlich mit. Lediglich zum BKA hieß es,
       im ersten Halbjahr 2014 sei es um 122 Personen in 58 Ermittlungsverfahren
       gegangen.
       
       6 Aug 2014
       
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