# taz.de -- AfD stimmt mit der NPD: Gemeinsame Sache mit den Nazis
       
       > Im Kreistag von Vorpommern-Greifswald unterstützen AfD-Abgeordnete eine
       > Initiative der NPD gegen Flüchtlinge. Mit dabei: der AfD-Landeschef.
       
 (IMG) Bild: Die AfD macht nicht mit beim Boykott der NPD in Mecklenburg-Vorpommern
       
       BERLIN taz | In Mecklenburg-Vorpommern haben sich die Parteien von der
       Linken bis zur CDU vor drei Jahren auf ein gemeinsames Vorgehen gegen die
       NPD geeinigt. Im Landtag werden sie keinerlei Initiativen der NPD
       unterstützen, so steht es in der Schweriner Erklärung. Auch die Kommunen
       haben sich daran bislang weitgehend orientiert. Die Alternative für
       Deutschland (AfD) aber sieht das anders.
       
       Im Kreistag von Vorpommern-Greifswald stimmten die drei AfD-Mitglieder am
       Montagabend für die Anträge der NPD. In einer Rede verteidigte einer der
       AfD-Abgeordneten, Gunter Jess, einen Antrag der NPD gegen Kirchenasyl sogar
       inhaltlich. Die Rechtsextremen hatten beantragt, der Landkreis solle die
       evangelische Kirchgemeinde Wolgast auffordern, kein Kirchenasyl zu
       gewähren. Die Begründung: Kirchenasyl existiere rechtlich nicht. AfD-Mann
       Jess argumentierte: Dass die Kirche den Mann aus Mali aufgenommen habe, sei
       ein Rechtsbruch.
       
       Matthias Manthei sitzt ebenfalls für die AfD im Kreistag und ist Landeschef
       der AfD in Mecklenburg-Vorpommern. Auch er hat für die NPD-Anträge
       gestimmt. „Wir interessieren uns ausschließlich für die Sache und nicht für
       Ideologien“, sagte Manthei der taz. „Wenn etwas inhaltlich richtig ist,
       stimmen wir zu, auch wenn es von der NPD kommt.“
       
       Die Schweriner Erklärung hält der AfD-Landeschef, der im Hauptberuf Richter
       am Greifswalder Amtsgericht ist, für „verfassungswidrig“: „Ob eine Partei
       mitspielen darf oder nicht, kann nur das Bundesverfassungsgericht
       entscheiden.“ Dass die AfD sich damit gegen den Konsens der demokratischen
       Parteien stellt, stört ihn nicht. Kirchenasyl sei nun einmal rechtlich
       nicht zulässig.
       
       Auch einen Widerspruch zu den Versuchen des AfD-Bundesverbandes, sich von
       der NPD klar abzugrenzen, sieht Manthei nicht. Dieser scheint da jedoch
       anderer Meinung zu sein: „Die AfD lehnt jede Zusammenarbeit mit der NPD
       grundsätzlich ab“, erklärte Pressesprecher Christian Lüth auf Anfrage der
       taz knapp. „Jegliche Schritte, die zu einer wie auch immer gearteten
       Aufwertung dieser Partei unternommen werden, sind nicht akzeptabel.“
       
       Unter den anderen Parteien im Kreistag löste die AfD mit ihrem Verhalten
       Entsetzen aus. „Erschreckend“, nannte Gregor Kochhan, der für die
       Alternative Liste im Kreistag sitzt, das Verhalten der AfD. „Aber
       andererseits wird so klar, wo die AfD wirklich steht.“
       
       Auch die CDU sei „schockiert“, sagt Axel Hochschild, der für seine Partei
       im Kreistag sitzt. „Wer sich mit der NPD gemein macht, kann kein Partner
       für uns sein.“ In der Greifswalder Bürgerschaft hatte sich Hochschild noch
       anders entschieden. Als es dort um die Sitzverteilung in den Ausschüssen
       ging, hatte seine CDU sich mit der AfD zu einer Zählgemeinschaft
       zusammengetan.
       
       24 Sep 2014
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Sabine am Orde
       
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