# taz.de -- Wolfgang Schäuble attackiert die AfD: So wie einst die Republikaner
       
       > Der Finanzminister nennt die AfD hemmungslos demagogisch und fordert eine
       > harte Auseinandersetzung von seiner CDU. AfD-Chef Lucke nennt Schäuble
       > einen „Volksverführer“.
       
 (IMG) Bild: Erinnern Sie sich noch an die hier? Nein? Glück gehabt
       
       BERLIN dpa | Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hat seine Partei
       zu einer härteren Gangart gegenüber der AfD aufgefordert, die ihn an die
       rechtsextremen Republikaner erinnert. „Wir müssen uns mit diesen Populisten
       mit aller Entschiedenheit auseinandersetzen“, sagte er dem Berliner
       Tagesspiegel.
       
       Sie propagierten Fremdenfeindlichkeit, instrumentalisierten
       Ausländerkriminalität und verunglimpften offene Grenzen. Von ihnen werde
       „hemmungslos alles demagogisch missbraucht, was man missbrauchen kann“,
       kritisierte Schäuble. „Das ist unfassbar und erinnert mich an die
       Republikaner, die in den 90er Jahren im Landtag von Baden-Württemberg
       saßen.“
       
       Es sei auch eine Zumutung, dass ein Professor der Volkswirtschaft – gemeint
       war offensichtlich AfD-Chef Bernd Lucke – den Menschen einreden wolle, dass
       es ohne Euro allen besser gehe, sagte Schäuble.
       
       AfD-Parteichef Bernd Lucke nannte den CDU-Politiker seinerseits einen
       „Volksverführer“. Er warf Schäuble vor, er verheimliche der Bevölkerung die
       mit der deutschen Haftung für europäische Schulden verbundenen Risiken.
       Lucke, der für seine Partei im Europaparlament sitzt, sagte: „Die
       niveaulosen Angriffe des Bundesfinanzministers offenbaren seine
       Hilflosigkeit im Umgang mit einer Partei, die der Bevölkerung gerade
       gegenüber seiner Politik die Augen öffnet und wachsenden Zuspruch findet.“
       Auf den Vorwurf der Fremdenfeindlichkeit ging Lucke nicht ein.
       
       Die sächsische Partei- und Fraktionschefin Frauke Petry sieht die AfD nach
       ihren Wahlerfolgen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg als „kleine
       Volkspartei“ in der politischen Landschaft etabliert. Analysen machten
       deutlich, dass die AfD-Wähler eine breite gesellschaftliche Basis
       repräsentierten, sagte Petry am Samstag bei einem Landesparteitag in
       Oberwiesenthal.
       
       Mehr als zwei Drittel der Wähler hätten der Partei aufgrund von Inhalten
       ihre Stimme gegeben. Das zeige, dass die AfD keine Protestpartei sei, sagte
       sie vor rund 170 Parteimitgliedern in dem Wintersportort im Erzgebirge. Bei
       der Landtagswahl in Sachsen am 31. August hatte die AfD 9,7 Prozent der
       Stimmen erhalten.
       
       27 Sep 2014
       
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