# taz.de -- Europarat kritisiert Griechenland: Flüchtlinge „inakzeptabel“ verwahrt
       
       > Der Europarat erhebt schwere Vorwürfe gegen Griechenland. Dort würden
       > Flüchtlinge unter „desaströsen“ Bedingungen in Polizeistationen
       > untergebracht.
       
 (IMG) Bild: Asylbewerber stehen Schlange in Athen.
       
       STRASSBURG afp | Das Anti-Folter-Komitee des Europarats (CPT) in Straßburg
       erhebt in einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht schwere Vorwürfe
       gegen Griechenland. Die Verwahrung illegal eingereister Migranten in
       Polizeistationen und Haftanstalten sei „vollkommen inakzeptabel“, heißt es
       in dem Bericht einer Delegation, die das Land im April 2013 bereist hatte.
       Im ganzen Land seien die CPT-Gesandten auf nicht hinnehmbare Zustände in
       der Abschiebehaft gestoßen.
       
       Obwohl die Zellen von Polizeistationen nur zur temporären Unterbringung
       vorgesehen sind, fand die Delegation dort regelmäßig über lange Zeit
       festgehaltenen Flüchtlinge. Im westlich von Athen gelegenen Perama stießen
       die Experten im Keller einer Polizeistation auf zwei Frauen, die seit
       vielen Monaten in einer „dunklen, modrigen, baufälligen, kaum fünf
       Quadratmeter großen“ Zelle festgehalten wurden.
       
       Zudem seien die griechischen Gefängnisse vollkommenen überlastet,
       konstatiert die CPT-Delegation. Viele Haftanstalten seien zu 200 bis 300
       Prozent überbelegt, heißt es in ihrem Bericht. Im Männergefängnis
       Korydallos bei Athen kommen demnach ein bis zwei Aufseher auf rund 400
       Insassen. Dadurch seien die Häftlinge sich selbst überlassen und mächtigen
       Gruppen innerhalb des Gefängnisses wehrlos ausgeliefert.
       
       Berichte über Misshandlungen durch Polizisten blieben meist folgenlos,
       weshalb manch ein Beamter sich wohl für unantastbar halte, schreiben die
       Experten. Demnach hatte das Komitee Griechenland schon nach früheren
       Inspektionen gewarnt. Doch die Zustände hätten sich seitdem nicht verändert
       und blieben weiter „desaströs“.
       
       16 Oct 2014
       
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