# taz.de -- Vanessa-Mae in Sotschi: Fiedelnd den Berg hinunter
       
       > Die Star-Geigerin Vanessa-Mae wird bei den Winterspielen im Ski-Slalom
       > antreten. Ihre Entscheidung erzählt auch von den Parallelen zwischen
       > Sport und Musik.
       
 (IMG) Bild: Früher gerne im mondänen Abendkleid, bald eher im Skianzug: Stargeigerin Vanessa-Mae auf einem Pressefoto von 2007.
       
       Spätestens, als sie 1995 das „Wetten, dass..?“-Publikum mit ihrem
       popaffinen Geigenspiel entzückte, war sie auch in Deutschland populär.
       Damals war die 17-jährige Vanessa-Mae schon weltberühmt.
       
       In den vergangenen Jahren ist es still geworden um sie. Bis am Montag die
       Meldung kam, dass die Tochter eines Thailänders und einer Chinesin bei den
       Olympischen Winterspielen in Sotschi für Thailand im Ski-Slalom antritt.
       Ihr olympisches Engagement verwundert nur auf den ersten Blick. Seit 2009
       wohnt sie in in der Schweiz, um zu trainieren. Mae fährt Ski, seitdem sie
       vier Jahre alt ist, ein Jahr länger also, als sie Geige spielt.
       
       Ohnehin haben Musik und Sport seit jeher vor allem eins gemeinsam: Um seine
       Ziele zu erreichen, ist Durchhaltevermögen und Selbstdisziplin
       erforderlich. Außerdem seien sowohl für das Geigespielen als auch Skifahren
       „Technik, Erfahrung und Sensibilität der Schlüssel“, wie sie vor einem Jahr
       erklärte.
       
       Ihr Leben war stets von Erfolgsdruck geprägt. „Meine Mutter trieb mich
       ständig an. Manchmal belohnte sie mich – und dann gleich mit
       Dior-Kleidchen. Doch wenn ich nicht funktionierte, gab es Schläge“, sagte
       sie einmal.
       
       Ihre Biografie liest sich wie der optimierte Lebenslauf eines von
       überambitionierten Eltern disziplinierten Mädchens: Mit 10 trat sie
       erstmals mit dem Philharmonic Orchestra in London auf, mit 13 kam sie als
       jüngste Geigerin ins Guinnessbuch, drei Jahre später wurde die mittlerweile
       als „Teeny Paganini“ bekannte Violinistin mit ihrem ersten Pop-Album „The
       Violinist“ weltberühmt.
       
       Dass sie sich [1][im Video ihres ersten Hits], eine von poltriger Rockmusik
       homogenisierte Adaption der Toccata und Fuge in d-Moll von Bach, in lila
       Hotpants und bauchfreiem Top vor einer Traumstrandkulisse räkelte,
       katapultierte sie endgültig in den Pop-Olymp. Später folgen Alben mit Janet
       Jackson und Prince.
       
       Vanessa-Mae, mittlerweile 35, ist damit ein Symbol für eine Welt, in der
       Ehrgeiz und Erfolg immer noch die zentralen Tugenden sind. Und passt damit
       gut zu Olympia, bei dem es immer auch um eine Demonstration von
       Überlegenheit, aber auch Virtuosität geht.
       
       20 Jan 2014
       
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 (DIR) [1] http://www.youtube.com/watch?v=N7zEY7RFH1s
       
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