# taz.de -- Verkehrstote in Berlin: Wie viele noch?
       
       > Eine Mutter und ihr Kind sterben bei einem Verkehrsunfall auf der
       > Leipziger Straße. Auf einer Mahnwache werden Konsequenzen gefordert.
       
 (IMG) Bild: Teilnehmer*innen der Mahnwache fordern eine „Vision Zero“
       
       Berlin taz | Von der Vision Zero, der [1][Vision null Verkehrstote, sei man
       weit entfernt], sagt Antje Kapek, verkehrspolitische Sprecherin der Grünen,
       am Sonntagnachmittag in Mitte. Die Rücksichtslosigkeit der
       Autofahrer*innen nehme sogar weiter zu.
       
       Vor der Mall of Berlin haben sich rund 150 Menschen versammelt, um der
       41-jährigen Frau und ihres 4-jährigen Sohnes zu gedenken, die am
       Samstagvormittag in einem schweren Verkehrsunfall auf der Leipziger Straße
       umgekommen waren. Ein 83-jähriger Autofahrer war mit überhöhter
       Geschwindigkeit in die Frau mit Kinderwagen gefahren, die die Straße
       überqueren wollten. Die Mutter und ihr Sohn wurden lebensgefährlich
       verletzt und starben im Krankenhaus.
       
       Auf der Mahnwache am Sonntagnachmittag forderten die Teilnehmer*innen
       daher Konsequenzen. Aufgerufen zu der Veranstaltung hatten unter anderem
       der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club, der Verkehrsclub Deutschland Berlin
       und der Verein Fuss e.V., der sich für die Rechte von Fußgänger*innen
       im Straßenverkehr engagiert.
       
       „Die Vision Zero zu erreichen ist eine Verantwortung, die wir für die
       Menschen tragen“, sagt Kapek. Das sei jedoch nur möglich, wenn es eine
       Temporeduktion auf der Leipziger Straße gebe sowie geschützte Rad- und
       Fußwege. „Wir wissen, was politisch nötig ist, wir haben kein
       Erkenntnisdefizit. Aber wir müssen handeln“, sagt Kapek.
       
       ## Forderungen nach mehr Tempo-30-Zonen auf Hauptstraßen
       
       Auch der Sprecher des Vereins Fuss e.V., Roland Stimpel, fordert von der
       Verkehrssenatorin, Manja Schreiner (CDU), Abstand zu nehmen von ihrem
       [2][Plan, auf der Leipziger Straße und 29 weiteren Straßen, das Tempolimit
       von 30 auf 50 zu erhöhen]. Gerechtfertigt hatte diese ihr Vorhaben damit,
       dass die Leipziger Straße die Voraussetzung für eine Tempo-30-Zone auf
       einer Hauptstraße nicht erfülle: nämlich ein Ort „außerordentlicher Gefahr“
       zu sein. „Spätestens seit gestern sollten Ihnen die Augen geöffnet sein“,
       sagt der Sprecher.
       
       An die Autofahrer*innen appelliert er: „Leute, verdammt nochmal, es
       gibt Regeln, haltet euch daran!“ Von der Innensenatorin Iris Spranger (SPD)
       fordert er, dass sie das Geld für Blitzer „lockermache“, und vom
       Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP): „Lassen Sie endlich Tempo 30
       auf allen Stadtstraßen zu. [3][Erhöhen Sie die Strafen] für Raserei und den
       Missbrauch von Geh- und Radwegen.“
       
       Anschließend wurden am Unfallort Gedenkfiguren der Mutter und des Kindes
       angebracht, Blumen und Kerzen niedergelegt und eine Schweigeminute
       abgehalten. Dann wurden die Teilnehmer*innen verabschiedet: „Kommt alle
       sicher nach Hause und kommt sicher durch die Stadt.“
       
       11 Mar 2024
       
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 (DIR) Lilly Schröder
       
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