# taz.de -- Bundesaufnahmeprogramm: Zehn afghanische Familien in Deutschland gelandet
       
       > Insgesamt weitere 47 Personen konnten am Montag nach Deutschland
       > einreisen. Dies war nur möglich, weil sie vorher klagten.
       
 (IMG) Bild: Nach monatelanger Wartezeit sind mehrere Familien aus Afghanistan mit Aufnahmezusage in Deutschland angekommen, Hannover, 1.9.2025
       
       Berlin taz | Am Montagnachmittag sind 10 afghanische Familien aus Pakistan
       in Hannover gelandet. Der Linienflug von Turkish Airlines startete am
       Morgen in Islamabad und führte über die Türkei nach Deutschland. Insgesamt
       waren 47 Geflüchtete an Bord, darunter 19 Frauen und 20 Kinder. Die
       Familien kommen ins Aufnahmelager im niedersächsischen Friedland.
       
       Die Geflüchteten gehören zu den 2.300 Afghan:innen, die eine
       [1][Aufnahmezusage der Bundesregierung] haben, jedoch teils seit Jahren in
       Islamabad auf ihre Ausreise warten. Erst durch Klagen konnten die Familien
       ihre Einreise durchsetzen und erhielten schließlich ihre Visa. Noch immer
       laufen mehr als 80 ähnliche Verfahren. Das Berliner Verwaltungsgericht
       hatte dem Auswärtigen Amt Zwangsgelder von bis zu 10.000 Euro angedroht,
       wenn weiterhin keine Visa ausgestellt würden.
       
       Seit der Machtübernahme der Taliban gelten insbesondere
       Menschenrechtsaktivist:innen, Anwält:innen und Journalist:innen als
       besonders gefährdet. Um ihnen Schutz zu bieten, hatte die Bundesregierung
       vier Aufnahmeprogramme aufgelegt. Die schwarz-rote Koalition stoppte das
       Bundesaufnahmeprogramm (BAP) im Mai jedoch. Auch die Prüfverfahren für die
       Afghan:innen mit Aufnahmezusage, wurden nicht fortgesetzt.
       
       [2][Außenminister Johann Wadephul (CDU)] teilte mit, die Frist für die
       Überprüfungsmaßnahmen sei bis Jahresende verlängert worden. Nun erwarte er,
       dass die deutschen Sicherheitsbehörden die Zeit effektiv nutzen. Laut
       Innenministerium haben über 90 Prozent das Verfahren noch nicht vollständig
       durchlaufen.
       
       [3][Der Druck in Pakistan wächst jedoch weiter.] Nachdem Berlin mehrfach
       Fristen zur Aufnahme ungenutzt verstreichen ließ, kam es im August zu
       Razzien, bei denen Behörden Hunderte Afghan:innen festgenommen und 210
       von ihnen zurück nach Afghanistan abgeschoben haben.
       
       Derweil entschied am Montagnachmittag das Oberverwaltungsgericht
       Berlin-Brandenburg, dass die Aussetzung bestimmter Aufnahmeverfahren, die
       nicht Teil des BAPs sind, rechtmäßig war. Eine bloße Aufnahmebereitschaft
       begründe keinen rechtlichen Anspruch auf ein Visum.
       
       1 Sep 2025
       
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       ## AUTOREN
       
 (DIR) Laura Verseck
       
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