# taz.de -- Rechter Sieg bei Spaniens Regionalwahlen: Die Sozialisten müssen begeistern, um das Ruder rumzureißen
> Spaniens rechtsextreme VOX hat ihre Ergebnisse in den Regionalwahlen
> verdoppelt. Nur eine strategische Kehrtwende kann die Linken noch retten.
(IMG) Bild: Premierminister Sánchez will trotz aller Niederlagen und Vorwürfe bis zum regulären Wahltermin 2027 durchhalten
Das Schweigen ist ohrenbetäubend laut. Der spanische Ministerpräsident
Pedro Sánchez nahm auch am Morgen nach dem [1][Wahldebakel seiner
Sozialisten in der Extremadura] keine Stellung. Zwar trat er vor die Presse
– ohne Fragen. Allerdings nur, um eine Neubesetzung des Postens der
Regierungssprecherin bekannt zu geben. Kein Wort zu den Regionalwahlen, was
sie für seine in Minderheit regierende Linkskoalition bedeutet und
inwieweit er selbst Verantwortung für das schlechte Ergebnis trägt.
Lange konnte Sánchez Ermittlungen gegen sein persönliches Umfeld aussitzen.
Zu absurd sind die Vorwürfe gegen seine Frau und seinen Bruder. Das Ganze
ist ein juristischer Krieg, angezettelt von der rechten und rechtsextremen
Opposition. Doch [2][die jüngsten Vorwürfe sind ernster]. Zwei seiner engen
politischen Vertrauten sind schweren Korruptionsvorwürfen ausgesetzt und
haben gar mit der Untersuchungshaft Bekanntschaft gemacht. Es ist schwer,
zu glauben, dass Sánchez nicht die geringsten Zweifel an ihnen hatte, auch
wenn seine Partei schnell reagierte und die Betroffenen aller Ämter enthob.
Bis zum gesetzlichen Wahltermin 2027 will Sánchez durchhalten, wie er in
den vergangenen Wochen und Monaten immer wieder erklärte. Er verweist auf
seine durchaus erfolgreiche Sozialpolitik und auf die wirtschaftliche
Bilanz, mit der er Spitzenreiter in der EU ist. Der Kritik in Parlament und
Talkshows begegneten die Sozialisten bisher, indem sie durchaus berechtigte
Angst vor einer [3][rechts-rechtsextremen Regierung] unter PP-Chef Alberto
Nuñez Feijóo und einem Vizeregierungschef in Person von VOX-Chef Santiago
Abascal schürten.
Das Ergebnis der Regionalwahlen zeigt, dass dies offenbar nicht reicht, um
das Ruder rumzureißen. Dort sind nicht nur WählerInnen abgewandert – ein
Großteil des Debakels ist denen zu verdanken, die aus Frust zu Hause
blieben. Will Spaniens Linke die Situation umkehren und verhindern, dass
ein weiteres EU-Land in die Hände der rechtspopulistischen Internationalen
fällt, muss sie wieder begeistern, statt Negativwahlkampf zu machen. Es
bleiben – im besten Fall – eineinhalb Jahre für eine schier unmögliche
Aufgabe.
22 Dec 2025
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(DIR) [2] /Zehntausende-protestieren-in-Spanien/!6134198
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## AUTOREN
(DIR) Reiner Wandler
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