# taz.de -- Gasbohrungen in der Nordsee: Proteste vor Entscheidung des Bundesrats
       
       > Ein niederländischer Konzern will in der Nordsee nach Gas bohren. Über
       > das notwendige Abkommen entscheidet am Freitag die Länderkammer.
       
 (IMG) Bild: Die geplante Gasförderung in der Nordsee stößt auf Widerstand
       
       epd | Die Klimaschutzbewegung „Fridays for Future“ (FFF) will an diesem
       Freitag in elf Landeshauptstädten gegen [1][Gasbohrungen vor der
       ostfriesischen Insel Borkum] protestieren. In Berlin sollen zwei Petitionen
       an den Bundesratspräsidenten Andreas Bovenschulte (SPD) übergeben werden.
       
       Hintergrund ist die am selben Tag stattfindende Abstimmung der Länderkammer
       über Gasbohrungen in der Nordsee. Der Bundesrat entscheidet über ein
       sogenanntes [2][Unitarisierungsabkommen zwischen Deutschland und den
       Niederlanden]. Dieses bildet den Rechtsrahmen für die grenzüberschreitende
       Gasförderung in der Nordsee. Das entsprechende Gesetz muss auch noch vom
       Bundestag gebilligt werden.
       
       Die Aktivist:innen appellieren an die Landesregierungen, sich gegen den
       Vertrag zu stellen. „Bezahlbare, sichere und saubere Energie aus Wind und
       Sonne ist die Zukunft, [3][nicht die zerstörerischen Gasbohrungen], von
       denen nur die Konzerne profitieren“, erklärte Nele Evers von FFF.
       
       Eine [4][FFF-Petition] haben bislang mehr als 110.000 Menschen
       unterzeichnet. Eine zweite der Deutschen Umwelthilfe (DUH) sammelte bisher
       mehr als 75.000 Unterschriften. DUH-Bundesgeschäftsführer Sascha
       Müller-Kraenner sagte: „Während sich Klima- und Biodiversitätskrise in
       erschreckendem Tempo verschärfen, will die Bundesregierung dem
       niederländischen Gaskonzern One-Dyas neue Gasbohrungen in deutschen
       Meeresschutzgebieten per Gesetz erleichtern.“
       
       ## Unbegrenztes Bohren
       
       Der Umweltverband BUND appellierte an die niedersächsische Landesregierung,
       das Abkommen abzulehnen. Der Gesetzentwurf würde eine unbegrenzte Anzahl
       neuer Erdgasbohrungen im Grenzgebiet ermöglichen – in [5][unmittelbarer
       Nähe zum Unesco-Weltnaturerbe Wattenmeer].
       
       Susanne Gerstner vom BUND Niedersachsen sagte, Deutschland verzichte mit
       dem Pakt auf sein Recht, strengere Umweltstandards für sein Staatsgebiet
       durchzusetzen, „und stellt so die eigene Souveränität und die Belange von
       Umwelt, Natur und Klimaschutz in Deutschland zugunsten eines
       niederländischen fossilen Konzerns zurück“. Niedersachsens Umweltminister
       Christian Meyer (Grüne) hat sich gegen die Gasförderung ausgesprochen.
       Mehrheitlich ebenso der Umweltausschuss des Bundesrates, dem Umweltminister
       der Bundesländer angehören.
       
       18 Dec 2025
       
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