# taz.de -- Erster Ausbruch seit über 30 Jahren: Spanien lässt Soldaten gegen Schweinepest kämpfen
> Die EU hat 91 spanische Dörfer zur Exportverbotszone für Schweinefleisch
> erklärt. Noch betrifft die Krankheit allerdings nur Wildschweine.
(IMG) Bild: „Ein Wildschwein kann die gesamte Schweinehaltung in Spanien ruinieren“
Nach über 30 Jahren ist die [1][Afrikanische Schweinepest] in [2][Spanien]
zurück. In dem katalanischen Ort Cerdanyola del Vallés in der Provinz
Barcelona wurden im Laufe einer Woche 13 an der Viruskrankheit verstorbene
Wildschweine gefunden. Es besteht die Befürchtung, dass die Krankheit, die
die Tiere binnen acht bis neun Tagen sterben lässt, auf Hausschweine
übergreifen könnte. Die [3][Europäische Union] hat deshalb 91 Dörfer mit 39
Zuchtbetrieben zur Exportverbotszone erklärt. Bisher wurden noch keine
Infektionen in landwirtschaftlichen Betrieben registriert.
Das spanische Landwirtschaftsministerium hat am Freitag ein
wissenschaftliches Komitee zum Ausbruch der Seuche gegründet. Die Behörden
vermuten, dass ein Brot mit einem kontaminierten Fleischprodukt von einem
Wildschwein gefressen wurde und die Infektionswelle so begann.
Eile ist geboten. Denn Cerdanyola del Vallés liegt in einer der wichtigsten
Schweinezuchtregionen Spaniens und Europas. 2024 exportierte Katalonien
Schweinefleisch für 3 Milliarden Euro – zwei Drittel in die EU und ein
Drittel in Drittländer, vor allem China. Ganz Spanien exportiert
Schweinefleisch für 9 Milliarden Euro pro Jahr.
Bereits jetzt stellen sich hohe Verluste ein. In nur 24 Stunden sank der
Preis für Schweinefleisch in Spanien um 17 Prozent. Im Schlachthof Vic
wurden 300 Beschäftigte in Kurzarbeit geschickt. „Ein Wildschwein kann die
gesamte Schweinehaltung in Spanien ruinieren“, erklärt Jaume Bernis,
Landwirt und Sprecher der Schweinezüchter beim Landwirtschafts- und
Viehzuchtverband Coag. Er fordert einen nationalen Jagdplan, um den
Wildschweinbestand, der sich in den letzten 25 Jahren vervierfacht hat,
drastisch zu reduzieren.
Ebenfalls am Freitag traf sich Landwirtschaftsminister Luis Planas mit den
Genossenschaften und Verbänden der Branche. Diese fordern eine verstärkte
Kontrolle der Wildtiere. Mittlerweile sind Soldaten im Einsatz, um
Wildschweine in der Region mit Fallen zu jagen und so dafür zu sorgen, dass
sich die Krankheit nicht weiter ausbreitet. Die Autonomieregierung
Kataloniens hat Hilfen in Höhe von 10 Millionen Euro für Züchter bewilligt,
die um weitere 10 Millionen Euro für die Lebensmittelindustrie aufgestockt
werden sollen. Auch die Zentralregierung will helfen.
5 Dec 2025
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## AUTOREN
(DIR) Reiner Wandler
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