# taz.de -- Rechtsstreit um Miss Moneypenny: Die Sekretärin ohne Eigenschaften
> Amazon wollte einem Büroservice die Nutzung des Namens der
> James-Bond-Figur „Miss Moneypenny“ verbieten. Jetzt hat der Konzern vor
> dem Bundesgerichtshof verloren.
(IMG) Bild: Lois Maxwell als Miss Moneypenny im „James Bond“-Film „Der Spion, der mich liebte“ von 1977
afp/dpa | Miss Moneypenny ist nicht individuell genug: Der Name der
fiktiven Sekretärin aus dem James-Bond-Universum bekommt keinen
Werktitelschutz, wie der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe am Donnerstag
entschied. Eine norddeutsche Firma darf unter den Labels „Moneypenny“ und
„My Moneypenny“ also weiter unter anderem Bürodienstleistungen anbieten.
In den Bond-Filmen ist Miss Moneypenny [1][die Sekretärin von Bonds
Vorgesetztem M.] Eine US-Firma, die die Rechte an den Filmen verwaltete,
klagte gegen die Nutzung durch das deutsche Unternehmen. Inzwischen liegen
Vertriebsrechte und künstlerische Leitung von James Bond [2][beim
Amazon-Konzern]. Der Onlinegroßhändler hat dann auch den Rechtsstreit
übernommen.
Die Klage hatte schon vor dem Oberlandesgericht Hamburg keinen Erfolg. Nun
bestätigte der BGH das Hamburger Urteil. Um eine Filmfigur schützen zu
lassen, muss diese eine gewisse Selbstständigkeit gegenüber dem Werk haben,
wie der Vorsitzende Richter Thomas Koch ausführte.
„Es fehlt sowohl an einer bestimmten optischen Ausgestaltung als auch an
besonderen Charaktereigenschaften, die der fiktiven Figur der ‚Miss
Moneypenny‘ in den ‚James Bond‘-Filmen einen hinreichend individualisierten
Charakter mit einer unverwechselbaren Persönlichkeit verleihen würden“,
erklärte der BGH.
4 Dec 2025
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