# taz.de -- Apple-Konzern klagt wegen Birne: Verbotene Früchte
       
       > Apple will einem Start-up dessen Birnen-Logo untersagen – wegen
       > Verwechslungsgefahr. Er möchte offenbar den ganzen Obstkorb für sich.
       
 (IMG) Bild: Finden Sie den Apfel? Nicht zum ersten Mal führt Apple einen Rechtsstreit wegen zu „ähnlicher“ Logos
       
       „Irgendeine Obstfirma“, sagt Filmheld Forrest Gump in Robert Zemeckis’
       Blockbuster von 1994. Eine kleine Pointe am Rande, denn Forrest, das
       versehentliche Genie, spricht da in völliger Unwissenheit über ein in
       seinem Namen getätigtes lukratives Investment. Während er spricht, wird ein
       Brief mit dem [1][Apple]-Logo eingeblendet. Das ist ganz lustig, weil das
       schlichte Gemüt der Hauptrolle keine Ahnung davon hat, dass es sich um eine
       Computerfirma handelt. Nur scheint der Konzern ein Selbstbild nicht
       unähnlich dem Missverständnis Gumps zu haben.
       
       Legendär ist der [2][Markenkonflikt mit dem Beatles-Lable „Apple“] und
       seinem Granny-Smith-Logo. Oder der Konflikt mit der Stadt New York, dem
       sprichwörtlichen [3][„Big Apple“], um eine Marketingkampagne der Stadt.
       
       Beides ist noch irgendwie nachvollziehbar, handelt es sich doch jeweils um
       eine Auseinandersetzung um Äpfel – so auch in dem [4][Rechtsstreit mit den
       norwegischen Rechtspopulisten von der Fremskrittspartiet], deren Logo
       ebenfalls ein Apfel ist. Apple jedoch ist die Markenherrschaft über eine
       Frucht allein noch nicht genug, nein, der ganze Obstkorb muss es sein.
       
       Regelmäßig versucht das Unternehmen die Registrierung von Firmen mit Marken
       aus der Familie der Fruchtartigen zu verbieten. Erst im vergangenen Jahr
       verlor Apple eine markenrechtliche Auseinandersetzung gegen den
       chinesischen Softwareanbieter Pear Technologies. Pear, zu deutsch Birne,
       wählte eine solche als Firmenlogo, und [5][erst die höchstrichterliche
       europäische Ebene überzeugte Apple, dass man die beiden Früchte nicht
       wirklich gleichsetzen] oder gar verwechseln könne. Was jedes Kind bereits
       weiß, will den klagewütigen Amerikanern aber partout nicht einleuchten.
       
       Und so versucht man es erneut, dieses Mal bei der Kochbehelfs- und
       Einkaufsapp „Prepear“. Prepare bedeutet übersetzt einerseits „vorbereiten“
       und enthält andererseits die Buchstabenfolge p-a-r-e oder auch p-e-a-r,
       also wieder Birne. Weshalb die Frucht als Logo gewählt wurde. [6][Was Apple
       nun zu unterbinden sucht]. Ob das kleine Start-up in diesem Streit bestehen
       kann, ist zweifelhaft, juristische Auseinandersetzungen mit einem
       Weltkonzern sind schließlich sündhaft teuer. Vom Baum der Erkenntnis
       (Apfel!) zu naschen ist dagegen ein preisgünstiger Klacks gewesen.
       
       10 Aug 2020
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] /Google-und-Apple/!5695765
 (DIR) [2] https://www.nytimes.com/2007/02/06/business/06apple.html
 (DIR) [3] https://www.wired.com/2008/04/apple-to-new-york-city-bite-me/
 (DIR) [4] https://www.heise.de/mac-and-i/meldung/Markenrecht-Apple-streitet-sich-mit-norwegischer-Partei-4326250.html
 (DIR) [5] https://legal-patent.com/international-intellectual-property/european-court-apple-not-equal-pear/
 (DIR) [6] https://www.iphoneincanada.ca/news/apple-legal-action-pear-logo/
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Daniél Kretschmar
       
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