# taz.de -- Schleppende energetische Sanierung: Bau-Fachleute sind pessimistisch
> Energieberater:innen glauben nicht, dass der deutsche
> Gebäudebestand bis 2045 klimaneutral sein wird. Das zeigt eine Umfrage.
(IMG) Bild: Noch werden die meisten Heizungen fossil betrieben. Das muss sich ändern, sonst sind die Klimaziele bis 2045 nicht erreichbar
Viele Energieberater:innen halten es nicht für möglich, dass die
Klimaziele für den Gebäudebestand bis 2045 erreicht werden können. Das
zeigt eine Umfrage unter Mitgliedern ihrer Berufsverbände im Auftrag des
Bundesverbands energieeffiziente Gebäudehülle.
Der Hintergrund: Die [1][Sanierung der Gebäude] in Deutschland ist einer
der entscheidenden Faktoren für das Erreichen des Klimaziels. Bis 2045 will
Deutschland klimaneutral sein. Das ist nur möglich, wenn Gebäude nicht mehr
mit fossilen Brennstoffen beheizt und bis dahin energetisch saniert werden,
zum Beispiel durch eine effektive Wärmedämmung. Fast 68 Prozent der
befragten Energieberater:innen gehen aber nicht davon aus, dass bis
2045 die Klimaneutralität im Gebäudesektor erreicht werden kann. An der
Umfrage nahmen 258 Personen teil.
Energieberater:innen haben einen guten Einblick in das
Modernisierungsgeschehen. Der Staat fördert die Modernisierung, etwa den
Einbau neuer Fenster, und den Austausch von Heizungen – zumindest noch.
Einen Großteil [2][der staatlichen Förderung zur klimagerechten
Modernisierung] können Eigentümer:innen nur bekommen, wenn sie eine:n
Energieberater:in einschalten.
Die schwarz-rote Bundesregierung hat in [3][ihrem Koalitionsvertrag]
angekündigt, das „Heizungsgesetz“ der Ampel abschaffen zu wollen. Bislang
ist völlig unklar, was das bedeutet, denn es gibt kein „Heizungsgesetz“.
Fest steht aber, dass die Bundesregierung das Gebäudeenergiegesetz (GEG)
novellieren will, in dem der Austausch von fossilen Heizungen geregelt ist.
## Branche fordert Planungssicherheit
Äußerungen von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) und
Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) legen die Vermutung
nahe, dass es Änderungen bei der Förderung von Sanierungsmaßnahmen gibt.
Die anhaltende Unklarheit sorgt für große Verunsicherung bei
Eigentümer:innen. Viele Modernisierungsvorgaben werden deshalb
aufgeschoben.
Das spiegelt sich in der Einschätzung der Energieberater:innen. Auf die
Frage „Wie beurteilen Sie die Pläne für die Gebäudeenergie-Politik der
neuen Bundesregierung“ antworteten 64,4 Prozent mit der Bewertung schlecht
oder sehr schlecht. Im Rückblick sehen fast 54 Prozent der Befragten die
Politik der Ampel als gut oder sehr gut an. „Damit wir den enormen
Rückstand bei der energetischen Qualität unserer Gebäudehüllen aufholen
können, müssen verlässliche politische Rahmenbedingungen geschaffen
werden“, sagt Benjamin Weismann, Geschäftsführer des
Energieberatendenverbands GIH. „Für die gesamte Baubranche sind Planbarkeit
und Verlässlichkeit jetzt entscheidend.“
27 Nov 2025
## LINKS
(DIR) [1] /Energetische-Sanierung/!t5424124
(DIR) [2] /Streit-um-Heizungszuschuesse/!6129004
(DIR) [3] https://www.koalitionsvertrag2025.de/
## AUTOREN
(DIR) Anja Krüger
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