# taz.de -- Initiative auf der Klimakonferenz: Neues Bündnis für den Ausstieg aus fossilen Brennstoffen
> 24 Staaten unterzeichnen in Belém eine Erklärung zum Ausstieg aus den
> klimaschädlichen Energieträgern. Deutschland ist nicht dabei.
(IMG) Bild: Raus aus den Fossilen: Aktivist:innen vor dem Verhandlungsort des COP30-Klimagipfels, am 21. 11.2025, in Belém, Brasilien
Unter der Führung Kolumbiens haben 24 Länder auf dem [1][UN-Klimagipfel]
die „[2][Belém]-Erklärung für einen Ausstieg aus den fossilen Brennstoffen“
unterzeichnet. „Wir müssen diese Konferenz mit einem Plan für den Ausstieg
aus den Fossilen verlassen“, sagte die kolumbianische Umweltministerin
Irene Vélez Torres am Freitagmorgen (Ortszeit). „Mit der Erklärung wollen
wir die Agenda hier vorantreiben.“
In der Erklärung heißt es, die Unterzeichner „beteuern unsere
Entschlossenheit, gemeinsam auf eine gerechte und geregelte Abkehr von den
Fossilen hinzuarbeiten, die auf die 1,5-Grad-Grenze ausgerichtet ist.“ Auf
die Erklärung soll ein Gipfel im April folgen.
Unter den Unterzeichnern sind unter anderem Nepal, Australien, Mexiko und
die Niederlande. „Der fossile Ausstieg hat an Schwung gewonnen“, sagte die
stellvertretende Premierministerin der Niederlande, Sophia Theodora Monique
Hermans. „Wir müssen konkret machen, was der Ausstieg bedeutet.“
Deutschland hat die Erklärung nicht unterschrieben. „Wir konzentrieren uns
jetzt auf die Verhandlungen hier vor Ort“, hieß es aus der Delegation. „Wir
erwarten von Deutschland, sich an der Belém-Erklärung zu beteiligen“, sagte
Fridays for Future-Sprecher Louis Motaal der taz. „Die Bundesregierung muss
jetzt so stabil bleiben, wie sie es behauptet zu sein.“
## Neuer Textentwurf enttäuscht
Am Freitagmorgen hatte die Konferenzleitung einen Entwurf für einen
Abschlusstext veröffentlicht, der bei Beobachter*innen und vielen
Staaten auf heftige Ablehnung gestoßen ist. „Das ist nicht ernst zu
nehmen“, sagte der Klimagesandte Panamas, Juan Carlos Monterrey. „Der
Ausstieg aus den Fossilen wird nicht erwähnt, auch nicht Entwaldung. Keinen
der großen Treiber des Klimawandels zu erwähnen, ist kein Kompromiss,
sondern Klimaleugnung.“
Christoph Bals, politischer Geschäftsführer der Umweltorganisation
Germanwatch, sagte, „das Tauziehen geht nun in die entscheidende Phase.“
Der Entwurf diene dazu, einen Minimalkonsens deutlich zu machen. „Das gibt
anderen Staaten die Möglichkeit zu zeigen, dass sie damit nicht
einverstanden sind.“
Die EU müsse jetzt versichern, dass sie bereit ist, Finanzierung für die
Anpassung an den Klimawandel bereitzustellen, sagte Bals. „Ansonsten werden
die vielen verletzlichen Staaten nicht für einen Ausstiegsplan kämpfen.“
Im Textentwurf ist die Rede davon, die Anpassungsfinanzierung bis 2030 im
Vergleich zu 2025 zu verdreifachen. Wie hoch diese Gelder 2025 waren, wird
aber erst in zwei Jahren endgültig bekannt sein. „Schätzungsweise läuft das
auf die Hälfte dessen hinaus, was die verletzlichen Staaten fordern, 60 bis
80 Milliarden Dollar statt 120 Milliarden“, sagte Marianne Lotz von der
Naturschutzorganisation WWF.
Während der vergangenen Tage zeichnete sich ab, dass neben verstärktem
Ehrgeiz beim Klimaschutz und ausreichender Finanzierung für Klimaanpassung
auch ein [3][Beschluss zum gerechten Übergang in eine klimaneutrale
Wirtschaft nötig wird], um alle Staaten zu einer Einigung zu bekommen. „Der
Text ist noch relativ vage formuliert“, sagte Christoph Bals. „Ich gehe
davon aus, dass Länder des globalen Südens eine größere Verbindlichkeit
erwarten.“
Alden Meyer, der für die Denkfabrik E3G arbeitet und seit dem Gipfel in Rio
1992 an Klima-Verhandlungen teilnimmt, forderte die Konferenzleitung auf,
die anwesenden Minister*innen an einen Tisch zu setzen „und sie zu
fragen: Ist das wirklich das Beste, was ihr tun könnt? Ist das, wie Belém
in die Geschichte eingehen soll?“
21 Nov 2025
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## AUTOREN
(DIR) Jonas Waack
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