# taz.de -- Diktatur oder Sozialismus in Chile: Was wird aus Salvador Allendes Erbe?
       
       > In Chile hat die Linke Jeannette Jara die erste Runde der
       > Präsidentschaftswahlen gewonnen – nun wird es schwierig. Was bewegt die
       > Menschen im Land?
       
       In Chile hat am vergangenen Sonntag die linke Kandidatin Jeannette Jara die
       erste Runde der Präsidentschaftswahl mit 27 Prozent der Stimmen für sich
       entschieden – vor allem auch mit den Stimmen junger Menschen. [1][Die
       folgende Stichwahl zu gewinnen], wird jedoch nicht leicht, denn das rechte
       Lager ist stark.
       
       Jara ist eine Frau aus dem Volk, sie stammt aus der Arbeiter:innenklasse,
       leistete während der chilenischen Diktatur Widerstand. Bereits als
       Arbeitsministerin des amtierenden Präsidenten Gabriel Boric setzte sie sich
       gegen Ungleichheit und für soziale Gerechtigkeit ein. Damit begeistert sie
       besonders junge Linke.
       
       Doch Jara hat es mit mächtigen Gegnern zu tun. Der zweitplatzierte José
       Antonio Kast, ein Rechtsextremer, der die Diktatur unter Augusto Pinochet
       verherrlicht, punktet in der Bevölkerung mit Stimmungmache gegen
       Migrant:innen, dem Thema Sicherheit und der Angst vor wirtschaftlichem
       Abstieg. Mit zwei weiteren rechten Kandidat:innen kam er auf mehr als
       die Hälfte der Stimmen.
       
       Chiles Linke ist geprägt vom Vermächtnis der Lichtgestalt Salvador Allende.
       Allende versuchte ab 1970 die Wirschaft zu demokratisieren und das Land
       sozialistisch umzubauen. Drei Jahre später fand dies mit einem
       US-gestützten Putsch, dem Suizid Allendes und dem Regime Pinochets, welches
       das Land 17 Jahre lang brutal regierte, ein jähes Ende.
       
       Was ist eigentlich aus dem Erbe des sozialistischen Präsidenten Allende
       geworden? Was bewegt heute junge Linke im Land? Wieso begeistern sich auf
       der anderen Seite noch immer Menschen für Ideen des ehemaligen Diktators
       Pinochet? Und was muss Jeannette Jara nun tun, um die Stichwahl am 14.
       Dezember für sich zu entscheiden?
       
       Darüber spricht taz-Auslandsredakteur [2][Fabian Schroer] mit [3][Sophia
       Boddenberg], die für die taz aus Chile berichtet, in der aktuellen Folge
       der Fernverbindung.Diese Folge wurde aufgezeichnet am 18. November 2025 um
       16.30 Uhr Mitteleuropäischer Zeit.
       
       [4][Fernverbindung] – Der Auslands-Podcast der taz erscheint jede Woche auf
       taz.de und überall, wo es Podcasts gibt.
       
       20 Nov 2025
       
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       ## AUTOREN
       
 (DIR) Sophia Boddenberg
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