# taz.de -- Donald Trumps Nahostverhandlungen: „Es wird sehr bald soweit sein“
       
       > Ein internationale Stabilisierungstruppe wird laut Trump in Kürze in den
       > Gazastreifen entsandt. Außerdem möchte er die Beziehung zu Israel
       > ausbauen.
       
 (IMG) Bild: Äußerte sich nach dem Treffen mit asiatischen Staatschefs am Donnerstag auch zu Nahost: US-Präsident Donald Trump
       
       ## Internationale Truppe wird „sehr bald“ nach Gaza entsandt
       
       Eine von den USA koordinierte internationale Stabilisierungstruppe wird
       nach Einschätzung von [1][US-Präsident Donald Trump] in Kürze in den
       Gazastreifen entsandt. „Es wird sehr bald soweit sein“, sagte Trump am
       Donnerstag (Ortszeit) im Weißen Haus am Rande eines Treffens mit Staats-
       und Regierungschefs aus Zentralasien auf die Frage eines Journalisten. Die
       Gaza-Truppe ist Teil von Trumps Plan für die Verwaltung des
       Palästinensergebiets nach dem Krieg.
       
       „Mehrere Länder haben sich bereit erklärt, im Falle von Problemen mit der
       Hamas oder bei anderen Problemen einzugreifen“, fuhr Trump fort. Am
       Mittwoch hatten die USA ihren Partnern einen Entwurf für [2][eine
       Resolution des UN-Sicherheitsrates] vorgelegt, die [3][Trumps Friedensplan
       für den Gazastreifen] unterstützt.
       
       Nach Angaben aus Diplomatenkreisen haben mehrere Länder bereits ihre
       Bereitschaft zur Teilnahme an der internationalen Truppe bekundet, darunter
       Indonesien. Diese Länder bestehen jedoch auf einem Mandat des
       UN-Sicherheitsrates, um tatsächlich Truppen im Gazastreifen zu
       stationieren. Der Kommandeur des für den Nahen Osten zuständigen
       Regionalkommandos des US-Militärs (Centcom), Brad Cooper, hatte im Oktober
       bei einem Besuch im Gazastreifen gesagt, die USA würden keine Soldaten vor
       Ort einsetzen.
       
       Am Mittwoch hatte der UN-Botschafter der USA, Mike Waltz, den Entwurf einer
       solchen Resolution weitergeleitet. Das Dokument teilte er mit den zehn
       nichtständigen Mitgliedern des UN-Sicherheitsrats und den regionalen
       Partnerstaaten Ägypten, Katar, Saudi-Arabien, der Türkei und den
       Vereinigten Arabischen Emiraten. Bisher ist jedoch noch kein Termin für ein
       Votum angesetzt.
       
       Die Truppe ist in dem Abkommen vorgesehen, das nach rund zwei Jahren
       [4][Krieg zwischen Israel und der islamistischen Hamas], der durch den
       Hamas-Angriff auf Israel ausgelöst worden war, zu einer Waffenruhe geführt
       hatte. Sie soll mit Unterstützung von Ägypten und Jordanien
       palästinensische Polizisten im Gazastreifen ausbilden und unterstützen.
       Außerdem soll sie mit der Sicherung der Grenzgebiete beauftragt werden und
       Waffenschmuggel an die Hamas verhindern. (afp)
       
       ## Trump will Beziehungen zu Israel ausweiten
       
       Während im Libanon die Furcht vor einer neuen Eskalation des Konflikts
       zwischen Israel und der Hisbollah umgeht, bemühen sich die USA um eine
       Stabilisierung der Sicherheitslage im gesamten Nahen Osten. Den sogenannten
       Abraham-Abkommen für eine Normalisierung der diplomatischen Beziehungen
       zwischen Israel und mehreren arabischen Staaten schließt sich US-Präsident
       Donald Trump zufolge nun auch das muslimisch geprägte Kasachstan an. Kurz
       zuvor hob der UN-Sicherheitsrat die Sanktionen gegen Syriens
       Übergangspräsidenten Ahmed al-Scharaa auf, bevor dieser am Montag von Trump
       im Weißen Haus empfangen wird.
       
       Die frühere Sowjetrepublik Kasachstan unterhält bereits seit mehr als 30
       Jahren diplomatische Beziehungen zu Israel. Es handelt sich dabei wohl eher
       um einen symbolischen Schritt. Der Beitritt des Landes zu den
       Abraham-Abkommen sei als ein erster Schritt gedacht, um das durch den
       Gaza-Krieg belastete Ansehen Israels in der arabischen und muslimischen
       Welt wiederherzustellen, zitierte die US-Nachrichtenseite „Axios“
       US-Beamte.
       
       ## Wird sich Saudi-Arabien den Abkommen anschließen?
       
       Kasachstan sei das erste Land seiner zweiten Amtszeit, das den
       Abraham-Abkommen beigetreten sei – „das erste von vielen“, schrieb Trump
       auf seiner Plattform Truth Social. Höhere Priorität hätte sicher die
       erhoffte Einbindung von Ländern wie Saudi-Arabien und Syrien in die
       Abkommen. Trump hatte die Abraham-Abkommen, mit denen mehrere arabische
       Staaten die Beziehungen zu Israel normalisierten, 2020 während seiner
       ersten Amtszeit auf den Weg gebracht.
       
       Nun wolle Washington vor einem geplanten Besuch des saudischen Kronprinzen
       und De-facto-Herrschers Mohammed bin Salman in Washington am 18. November
       neuen Schwung in die Abkommen bringen, zitierte „Axios“ einen US-Beamten.
       Nach Informationen der Zeitung „Israel Hayom“ werden Israel und
       Saudi-Arabien möglicherweise direkte Gespräche beginnen, um die Grundlage
       für eine Aufnahme diplomatischer Beziehungen zu schaffen.
       
       Eine entsprechende Ankündigung könnte demnach beim Besuch des saudischen
       Kronprinzen in Washington erfolgen. Frühere Bemühungen um eine Annäherung
       zwischen beiden Ländern waren nach dem Terrorüberfall der islamistischen
       Hamas am 7. Oktober 2023 in Israel und dem dadurch ausgelösten Krieg im
       Gazastreifen zunächst zum Erliegen gekommen.
       
       ## Israel führt Gespräche mit Syrien
       
       Mit dem verfeindeten Syrien führt Israel unterdessen bereits Gespräche über
       ein Sicherheitsabkommen. Syriens Übergangspräsident al-Scharaa hatte die
       laufenden Verhandlungen kürzlich bestätigt. Er betonte allerdings, dass ein
       Abkommen noch keine Normalisierung der Beziehungen mit Israel bedeute.
       
       Der UN-Sicherheitsrat hob derweil nicht nur die Sanktionen gegen
       al-Scharaa, sondern auch gegen Syriens Innenminister Anas Hasan Khattab
       auf. Eine entsprechende Resolution der USA wurde mit 14 Stimmen angenommen,
       China enthielt sich. Die beiden Politiker hatten wegen früherer
       Verbindungen zur Terrormiliz Al-Kaida auf der internationalen
       Sanktionsliste des Rates gestanden.
       
       Die US-Delegation wertete das Votum als Signal für einen politischen
       Neuanfang in Syrien ein Jahr nach dem Sturz von Ex-Machthaber Baschar
       al-Assad. Syriens Außenminister Asaad al-Shaibani dankte den USA und
       „befreundeten Nationen“ auf der Plattform X für ihre Unterstützung.
       
       ## Syriens Übergangspräsident im Weißen Haus erwartet
       
       Al-Scharaa wird am Montag der erste syrische Präsident seit der
       Unabhängigkeit seines Landes im Jahr 1946 sein, der zu einem Besuch im
       Weißen Haus in Washington empfangen wird.
       
       Netanjahu hatte unlängst die Vision einer künftigen Friedensregelung nicht
       nur mit Syrien, sondern auch mit dem im Norden angrenzenden Libanon
       skizziert. Dort gilt seit Ende November eine Waffenruhe zwischen Israel und
       der vom Iran unterstützten Schiitenmiliz Hisbollah. Doch die Spannungen
       haben sich zuletzt wieder verschärft. Am Donnerstag bombardierte die
       israelische Armee gleich in mehreren Orten im südlichen Libanon Gebäude,
       die von der Hisbollah genutzt worden sein sollen. (dpa)
       
       ## Trump signalisiert Gesprächsbereitschaft mit Teheran
       
       Der Iran hat US-Präsident Donald Trump zufolge eine Aufhebung der
       US-Sanktionen ins Gespräch gebracht. Er sei offen für Gespräche darüber,
       sagt Trump vor Reportern im Weißen Haus. „Wir werden sehen, was passiert.“
       Eine Stellungnahme der iranischen Vertretung bei den Vereinten Nationen
       liegt zunächst nicht vor. Hintergrund ist die von Trump nach seinem
       Amtsantritt im Januar wieder aufgenommene Kampagne des „maximalen Drucks“.
       Mit dieser soll Teheran an der Entwicklung einer Atomwaffe gehindert
       werden. Im Zuge dieser Strategie hatten die USA im Juni iranische
       Atomanlagen bombardiert. (rtr)
       
       ## Verhandungen zum Gaza-Friedensplan laufen
       
       Der UN-Sicherheitsrat verhandelt über einen von den USA vorgelegten
       Resolutionsentwurf zum Gaza-Friedensplan von Präsident Donald Trump. Die
       US-Regierung strebe eine Abstimmung binnen „Wochen, nicht Monaten“ an, sagt
       ein hochrangiger Vertreter. Der Plan sieht für den Gazastreifen eine
       internationale Stabilisierungstruppe von rund 20.000 Soldaten und eine
       zweijährige Übergangsverwaltung vor.
       
       Die Truppe soll dem Entwurf zufolge Zivilisten schützen, humanitäre Hilfe
       gewährleisten und die Grenzen sichern. Ihre zentrale Aufgabe sei es jedoch,
       den Gazastreifen zu entmilitarisieren. Dies umfasse die Zerstörung
       militärischer Infrastruktur und die Entwaffnung von Gruppen wie der Hamas.
       Die internationale Truppe werde „sehr bald“ stationiert, sagt Präsident
       Trump. Außenminister Marco Rubio betont, die truppenstellenden Länder
       benötigten dafür das UN-Mandat. Die Hamas hat sich noch nicht dazu
       geäußert. In der Vergangenheit hatte die Organisation eine Entwaffnung
       jedoch stets abgelehnt. (rtr)
       
       7 Nov 2025
       
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