# taz.de -- Erfolgreiche Gaza-Resolution: Nicht edel, aber immerhin ein Fortschritt
> Trumps Diplomaten haben geschickt agiert: Jede Seite bekommt etwas. Die
> Details mögen nicht schön sein, aber wichtiger ist die Aussicht auf
> Frieden.
(IMG) Bild: US-Botschafter Mike Waltz bei der UN in der Abstimmung zur Gaza-Resolution im Sicherheitsrat am 17. November
Am Montagabend hat der UN-Sicherheitsrat die [1][Resolution 2803]
angenommen. Deren Kernpunkte sind – wie von US-Präsident Donald Trump in
seinem 20-Punkte-Plan vorgeschlagen – ein sogenannter Friedensrat als
Übergangsbehörde für den Gazastreifen und die Entsendung einer
internationalen Stabilisierungstruppe. 13 der 15 Mitglieder stimmten zu,
Russland und China enthielten sich.
Der Trump-Regierung ist mit der Resolution, das muss man anerkennen, ein
diplomatischer Wurf gelungen. Sie hat es geschafft, dass China und vor
allem Russland, das noch vor Kurzem einen eigenen Plan einbrachte, die
Resolution durchgewunken haben. Und sie hat es geschafft, sich die
Unterstützung arabischer und muslimischer Staaten zu sichern.
Ein Grund dafür dürften die deutlichen Veränderungen im Vergleich zum vor
einiger Zeit geleakten Entwurf sein: So erhält die Resolution einen neu
hinzugefügten, längeren Absatz zur Etablierung eines palästinensischen
Staats. Er ist weniger schwammig als zuvor – wenn auch weiter schwammig –
und enthält etwa eine Referenz auf [2][den Vorschlag zur
Zwei-Staaten-Lösung von Saudi-Arabien und Frankreich].
Ein anderer Grund dürfte das Signal Richtung Saudi-Arabien sein, dass die
USA bereit sind, ihnen [3][F-35-Kampfflugzeuge] zu verkaufen – offenbar
ohne den bisher damit verbundenen Druck, einer Normalisierung der
Beziehungen zu Israel zuzustimmen.
Klar ist: Die USA stoßen damit deutlich der rechtsreligiösen Regierung
Israels vor den Kopf. Zwar betonte Premier Benjamin Netanjahu wohlwollend
die geplante „Demilitarisierung, Entwaffnung und Deradikalisierung Gazas“.
Doch sein rechtsextremer Sicherheitsminister Itamar Ben Gvir wetterte schon
vor der Abstimmung, wenn die Vereinten Nationen die palästinensische
Staatlichkeit weiter vorantrieben, [4][müsse eben Palästinenserpräsident
Mahmoud Abbas verhaftet werden.]
Groß aufmucken wird Netanjahu dennoch nicht: einerseits, weil die Kontrolle
über Gaza zunächst nicht an die Palästinenser geht. Und weil Trump parallel
seinen Druck auf die israelische Politik und Justiz verstärkt, die
Korruptionsverfahren gegen ihn einzustellen.
Alle Beteiligten bekommen also US-Zugeständnisse: eine Perspektive auf
Staatlichkeit, Flugzeuge, Schützenhilfe gegen den Rechtsstaat. Das ist
alles nicht edel. Und an der Resolution lässt sich weiter viel kritisieren.
Doch im Vergleich zur derzeitigen katastrophalen humanitären Lage in Gaza
und der Ausgangslage Trumps im vergangenen Frühling – [5][man denke an die
Riviera-Pläne] – macht sie zumindest Hoffnung auf eine Lösung.
18 Nov 2025
## LINKS
(DIR) [1] https://www.alaraby.co.uk/sites/default/files/2025-11/SCR%202803%20(2025)%20on%20Gaza%20adopted%20(E).pdf
(DIR) [2] /Franzoesisch-saudische-Nahost-Initiative/!6114836
(DIR) [3] /Aufruestung-der-Bundeswehr/!5841077
(DIR) [4] https://www.timesofisrael.com/ben-gvir-calls-for-abbass-arrest-if-un-advances-palestinian-state-recognition/
(DIR) [5] /Pietaetlose-Propaganda-aus-den-USA/!6068873
## AUTOREN
(DIR) Lisa Schneider
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