# taz.de -- Unser Fenster nach Belarus: Zuflucht für die Wahrheit
       
       > Für sie ging es von der Haft ins Exil: Die belarussische Journalistin
       > Glafira Zhuk über Repression, Flucht und das Programm der taz Panter
       > Stiftung.
       
       In der neuen Folge des Podcasts „Freie Rede“ ist Glafira Zhuk zu Gast –
       eine junge belarussische Journalistin, die wegen ihrer Berichterstattung
       über [1][Studierendenproteste] in Minsk ins Gefängnis kam – und heute im
       Exil lebt.
       
       „Ich wurde an meinem 20. Geburtstag verurteilt – 30 Tage Haft, weil ich
       über einen Prozess berichtet hatte“, erzählt Zhuk.
       
       Nach ihrer Freilassung stand sie vor einer Entscheidung: bleiben und
       schweigen – oder fliehen und weitermachen. Ihr Weg führte sie von Minsk
       über Kyjiw und Polen nach Deutschland. In Berlin fand sie schließlich
       Zuflucht durch das „Refugium“-Programm der taz Panter Stiftung – ein
       Stipendium, das Journalist:innen im Exil unterstützt, die wegen ihrer
       Arbeit bedroht oder verfolgt werden. „Diese sechs Monate haben mir
       geholfen, meine psychische Gesundheit wiederzufinden – nach Jahren voller
       Repression, Krieg und Angst“, sagt Zhuk.
       
       Im Podcast geht es nicht nur um Zhuks persönliche Geschichte, sondern auch
       um die Realität in Belarus: staatliche Kontrolle, russischen Einfluss und
       das Verschwinden unabhängiger Medien. In Belarus wird im Oktober sogar eine
       „Woche ohne Abtreibungen“ gefeiert – eine staatliche Kampagne, um junge
       Menschen zu mehr Geburten zu bewegen. „Die Behörden versuchen mit allen
       Mitteln, junge Menschen dazu zu bringen, schnell eine Familie zu gründen“,
       sagt die Journalistin Glafira Zhuk und zieht eine Parallele zu Russland.
       „Wladimir Putin lernt von Aljaksandr Lukaschenko Repressionen. Und
       Lukaschenko lernt von Putin solche seltsamen und unverständlichen
       gesetzlichen Normen.“
       
       ## Glafira Zhuk war Refugium-Stipendatin
       
       Gleichzeitig zeigt das Gespräch, wie Programme wie „Refugium“ Freiräume
       schaffen – für journalistische Arbeit, Reflexion und Neubeginn. „Für mich
       ist es wichtig, dass weiterhin über Belarus berichtet wird – damit die
       Menschen wissen, dass es uns gibt“, sagt Zhuk. [2][Zhuk war eine der drei
       Refugium-Aussteitstipendiatin im Jahr 2025.]
       
       Die Moderation übernimmt Tigran Petrosyan, Leiter der Osteuropa-Projekte
       der taz Panter Stiftung.
       
       Nach ihrem Aufenthalt in Berlin zieht sie nach Litauen, von wo aus sie
       künftig für das Projekt der taz Panter Stiftung [3][„Krieg und Frieden. Ein
       Tagebuch“] schreiben wird.
       
       [4][Osteuropa gehört zu den Schwerpunkten der taz Panter Stiftung], die
       dorthin blickt, wo der Zugang zu Informationen immer schwieriger wird –
       Russland und Belarus gehören dazu. Am letzten Tag im Monat erscheint eine
       neue Podcastfolge von „Unser Fenster nach Russland/Belarus“ im
       Podcastformat „Freie Rede“ der [5][taz Panter Stiftung].
       
       31 Oct 2025
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] /Tagebuch-aus-Berlin/!6115667
 (DIR) [2] /Refugium-Stipendium-2025/!vn6093534/
 (DIR) [3] /Kolumne-Krieg-und-Frieden/!t5839531
 (DIR) [4] /stiftung/osteuropa
 (DIR) [5] /panter-stiftung/vom-wort-zur-tat/!v=e4eb8635-98d1-4a5d-b035-a82efb835967/
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Tigran Petrosyan
       
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