# taz.de -- Hurrikan „Melissa“: Nach ersten Meldungen mehr als 30 Tote
       
       > Der Tropensturm „Melissa“ hat mehrere Karibikstaaten verwüstet,
       > Infrastruktur und Landwirtschaft tragen schwere Schäden davon. Die USA
       > kündigen Hilfen an.
       
 (IMG) Bild: Sie haben überlebt und doch so viel verloren: Erste Inspektion nach dem Hurrikan „Melissa“
       
       dpa | [1][Hurrikan „Melissa“], der in Jamaika, Kuba und Haiti verheerende
       Schäden angerichtet hat, zieht nun im Atlantik über die Inselkette der
       Bahamas hinweg. In der Karibik sind infolge des Sturms nach vorläufigen
       Behördenangaben mehr als 30 Menschen ums Leben gekommen. In Jamaika
       begannen bereits erste Aufräumarbeiten, doch wegen der teils katastrophalen
       Schäden dürfte der Wiederaufbau noch lange dauern. US-Präsident Donald
       Trump kündigte Unterstützung für die betroffenen Länder an.
       
       Mit anhaltenden Windgeschwindigkeiten von bis zu 150 Kilometern pro Stunde
       ist „Melissa“ inzwischen ein Hurrikan der niedrigsten Kategorie 1. [2][Als
       er am Dienstag auf Jamaika traf, zählte er noch zur höchsten Kategorie 5].
       Das Zentrum des Wirbelsturms bewegt sich relativ schnell weiter in Richtung
       Nordosten. Nach den Bahamas sollte das Sturmsystem Kurs auf Bermuda nehmen.
       
       Bilder und Videos aus den betroffenen Gebieten in Jamaica und Kuba zeigen
       zerstörte Häuser, überschwemmte Straßen und umgestürzte Bäume. Der Sturm
       riss zudem viele Masten um und verursachte Stromausfälle. Auch
       Krankenhäuser, Schulen, Kirchen und Brücken sind vielerorts beschädigt.
       
       „Der Schaden ist groß, aber wir werden all unsere Energie in einen starken
       Wiederaufbau stecken“, schrieb Jamaikas Ministerpräsident Andrew Holness
       auf der Plattform X. Er postete ein Video mit Luftaufnahmen, die schwer
       betroffene Gebiete im Bezirk St. Elizabeth zeigten. Vor allem für die
       Landwirtschaft wird „Melissa“ Folgen haben, die Farmer des karibischen
       Inselstaates erholten sich gerade erst von Hurrikan „Beryl“ im Jahr 2024,
       der laut dem jamaikanischen Ministerium für Landwirtschaft, Fischerei und
       Bergbau rund 50.000 Landwirte und 11.000 Fischer in Mitleidenschaft zog.
       
       ## Besonders gefährlich: Überflutungen
       
       Auch auf [3][Kuba wurden viele Kaffee- und Bananenplantagen] zerstört. „Die
       Nacht war hart und lang“, sagte Präsident Miguel Díaz-Canel bei einer
       Sitzung zur Bewertung der Schäden, die im staatlichen Fernsehen live
       übertragen wurde. Das Schlimmste seien die Überschwemmungen gewesen.
       
       In Jamaika kamen mindestens neun Menschen ums Leben: sechs durch den Sturm
       selbst und drei bereits bei den Vorbereitungen auf den Hurrikan, wie
       örtliche Medien unter Berufung auf die Polizei berichteten. Auf Kuba waren
       zunächst trotz des Ausmaßes der Schäden keine Todesopfer zu beklagen. „Wir
       sind am Leben“, sagte Díaz-Canel. „Unser Sieg ist das Leben“.
       
       ## Schwer getroffen: Haiti
       
       Auf [4][Haiti], das der Sturm am Dienstag als erstes erreicht hatte,
       starben mindestens 24 Menschen. Allein in der haitianischen Gemeinde Petit
       Goâve ertranken rund 20 Menschen, als ein Fluss aufgrund der anhaltenden
       Regenfälle im Westen des Landes über die Ufer trat, die Hälfte davon
       Kinder. Mindestens 18 weitere Menschen werden vermisst. Auch hier waren
       Häuser, Autos und Vieh von den Wassermassen mitgerissen und Felder zerstört
       worden. In der Dominikanischen Republik kam eine Person in Zusammenhang mit
       dem Sturm ums Leben.
       
       US-Außenminister Marco Rubio entsandte ein Katastrophenhilfeteam in die
       Region, darunter auch Such- und Rettungsteams. Die Experten sollen den
       Hilfsbedarf ermitteln und erste Such- und Bergungseinsätze unterstützen,
       wie das Außenministerium mitteilte. Man arbeite mit den Vereinten Nationen,
       Nichtregierungsorganisationen und den Regierungen der betroffenen Länder
       zusammen, um etwa Lebensmittel, Wasser, medizinische Hilfsgüter,
       Hygieneartikel und Notunterkünfte bereitzustellen, hieß es weiter.
       
       30 Oct 2025
       
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