# taz.de -- Schnellanalyse zu Hurrikan „Melissa“: Was der Klimawandel mit dem Tropensturm zu tun hat
       
       > Stürme wie „Melissa“ treffen Jamaika heute öfter als früher. Forscher
       > betonen: Anpassung allein reicht nicht gegen die Folgen des Klimawandels.
       
 (IMG) Bild: Bewohner stehen auf den Trümmern eines vom Hurrikan „Melissa“ zerstörten Hauses in Santa Cruz
       
       dpa | Die [1][Erwärmung der Erde] hat die Wahrscheinlichkeit für einen
       zerstörerischen Hurrikan wie „Melissa“ einer aktuellen Schnellanalyse
       zufolge um etwa das Vierfache erhöht. Eine Forschungsgruppe am Imperial
       College London berechnete, dass der Klimawandel einen Sturm dieser Stärke
       nicht nur rund viermal wahrscheinlicher gemacht hat, sondern auch seine
       Windgeschwindigkeit um etwa sieben Prozent erhöht hat.
       
       „Der [2][menschengemachte Klimawandel hat Hurrikan Melissa eindeutig
       stärker und zerstörerischer gemacht]“, sagte Institutsdirektor Ralf Toumi
       einer Mitteilung zufolge.
       
       Die Forschenden modellierten anhand von Klimadaten, dass ein Hurrikan wie
       „Melissa“ in einem Szenario ohne Erderwärmung nur etwa alle 8.000 Jahre auf
       Jamaika getroffen wäre. Heute, auf einer bereits um etwa 1,3 Grad erwärmten
       Erde, sei ein solches Ereignis etwa alle 1.700 Jahre zu erwarten.
       
       ## „Ausstoß an Treibgasen muss aufhören“
       
       „Jamaika hatte reichlich Zeit und Erfahrung, sich auf diesen Sturm
       vorzubereiten – doch es gibt Grenzen, wie weit sich Länder vorbereiten und
       anpassen können“, betont Toumi. „Die [3][Anpassung an den Klimawandel] ist
       entscheidend, aber sie reicht als Reaktion auf die globale Erwärmung nicht
       aus. Auch der Ausstoß von Treibhausgasen muss aufhören.“
       
       Toumis Kollegin Emily Theokritoff betonte zudem, dass es sich um
       Klima-Ungerechtigkeit handle: „Kleine Inselentwicklungsländer tragen nur
       sehr wenig Verantwortung für die Klimakrise, leiden aber unter einigen
       ihrer schlimmsten Folgen.“
       
       Der Hurrikan „Melissa“ überzieht seit Dienstag die Karibik. Nach
       Verwüstungen vor allem in Haiti, Kuba und Jamaika sollte er am späten
       Donnerstag weiter nach Bermuda ziehen. In Haiti meldeten die Behörden
       mindestens 20 Tote durch Überschwemmungen. Hinsichtlich der Verwüstungen,
       die der Hurrikan mit der höchsten Kategorie 5 zuvor in Jamaika angerichtet
       hatte, sprachen die Vereinten Nationen von Zerstörung in nie dagewesenem
       Ausmaß.
       
       30 Oct 2025
       
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