# taz.de -- Zwischenwahl in Argentinien: Milei feiert Comeback
       
       > Der argentinische Präsident Javier Milei gewinnt bei den Kongresswahlen
       > am Sonntag wohl deutlich. Damit hat er die Prognosen übertroffen.
       
 (IMG) Bild: Nach der Schließung der Wahllokale am Sonntag war klar: Die Zwischenwahlen fielen zugunsten des Regierungschefs Milei aus
       
       ap | Der argentinische Präsident Javier Milei hat bei den landesweiten
       Zwischenwahlen zum Kongress am Sonntag entscheidende Siege in wichtigen
       Wahlkreisen errungen. Mileis Partei La Libertad Avanza erhielt mehr als 40
       Prozent der Stimmen und erneuerte damit fast die Hälfte der Unterhaussitze,
       berichten lokale Medien unter Berufung auf Wahlbehörden, die bis
       Sonntagabend (Ortszeit) mehr als 97 Prozent der Stimmen ausgezählt hatten.
       Zudem gewann sie in sechs der acht Provinzen, in denen ein Drittel des
       Senats neu gewählt wurde.
       
       Das starke Ergebnis stellt sicher, dass Milei genügend Unterstützung im
       Kongress hat, um sein präsidentielles Veto gegen Parlamentsbeschlüsse zu
       verteidigen, ein Amtsenthebungsverfahren zu verhindern und seine
       ehrgeizigen Pläne für Steuer- und Arbeitsreformen in den kommenden Monaten
       durchzusetzen.
       
       In der Parteizentrale in der Innenstadt von Buenos Aires stürmte Milei auf
       die Bühne und sang mit rauem Bariton einige Zeilen eines Death-Metal-Songs,
       der zu seiner Hymne geworden ist: „Ich bin der König einer verlorenen
       Welt!“ Unter dem Jubel seiner Anhänger deutete er das Ergebnis als Beweis,
       dass Argentinien die Ära des Peronismus hinter sich gelassen hat.
       
       Die Ergebnisse übertrafen die Prognosen der Analysten deutlich. Die
       linksgerichtete peronistische Opposition erhielt rund 31 Prozent der
       Stimmen – das schlechteste Ergebnis des Bündnisses in den vergangenen
       Jahren.
       
       ## Wahlniederlage bei Regionalwahl
       
       Bei den Wahlen am Sonntag stimmten die Argentinier über fast die Hälfte der
       Sitze im Abgeordnetenhaus und ein Drittel der Sitze im Senat ab. Die
       Wahlbeteiligung lag trotz Wahlpflicht nur bei 66 Prozent – ein Zeichen weit
       verbreiteter Politikverdrossenheit.
       
       Mileis Verbündeter, US-Präsident Donald Trump, hatte gedroht, ein
       20-Milliarden-Dollar-Hilfspaket für die angeschlagene argentinische
       Wirtschaft zu streichen, falls Milei eine Niederlage erleiden sollte.
       Trumps Ankündigung hatte der oppositionellen Peronistischen Partei zunächst
       neuen Aufschwung verschafft.
       
       Und noch im September hatte Mileis Lager eine deutliche Wahlniederlage
       erlitten: Bei der Regionalwahl in der Provinz Buenos Aires, wo rund 40
       Prozent der Argentinier leben, lag das libertäre Bündnis klar hinter der
       Peronistischen Partei.
       
       27 Oct 2025
       
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