# taz.de -- Unterstützung für Familien in Berlin: Auch bei den Neugeborenen will der Senat sparen
       
       > Die Liste der vom Berliner Senat gekürzten Projekte wird immer länger. Es
       > trifft wohl auch ein Hilfsprojekt für Neugeborene – die „Welcome Baby
       > Bags“.
       
 (IMG) Bild: Kreißsaal in Berlin-Schöneberg (Symbolbild): Auch bei den Allerjüngsten soll gespart werden
       
       taz | Überall wird gespart, jetzt auch bei Babys. Die [1][Initiative
       „Welcome Baby Bags“] übergibt Berliner Familien kostenlose
       Baby-Erstausstattungen in Taschen. Der Gesundheitsausschuss des Berliner
       Abgeordnetenhauses hat Mitte Oktober jedoch beschlossen, die Finanzierung
       des Projekts für die Jahre 2026 und 2027 zu streichen.
       
       Die Starterpakete für Neugeborene enthalten unter anderem Waschlappen,
       Stilleinlagen, Bodys, Decken, Handschuhe und Strumpfhosen – alles Dinge,
       die [2][armutsbetroffene Familien] seit 2015 über eine Sozialarbeiterin,
       Hebamme oder Familienhelferin beziehen konnten.
       
       Seit 2020 stützt sich die Initiative auf Spenden sowie Förderungen des
       Senats. Bereits im Januar wurden die Zuschüsse jedoch um 40 Prozent
       gekürzt. Von den 1.300 Taschen, die 2024 armutsbetroffenen Familien und
       einzelne Personen in Berlin erhalten haben, habe der Verein bis Ende
       Oktober 2025 nur 871 packen können, erklärt Amy Ruttowski, eine der beiden
       Mitarbeitenden des Vereins.
       
       Durch die Kürzung ist auch eine Stelle verloren gegangen – Welcome Baby
       Bags arbeitet nun mit einer Minijobberin zusammen. Der gesamte Inhalt der
       Tasche im Wert von rund 280 Euro wird ausschließlich durch Geld- und
       Sachspenden erbracht. Aber: „Das Projekt ist nicht komplett ehrenamtlich
       möglich. Es braucht einen Grundstock an festem Geld, damit wir unsere
       Arbeit überhaupt leisten können“, sagt Ruttowski.
       
       ## 150.000 Euro im Jahr würden reichen
       
       Pro Jahr werden 150.000 Euro für die Finanzierung der Initiative gebraucht.
       Die endgültige Entscheidung über die Zukunft der Baby Bags wird am 12.
       November im Hauptausschuss getroffen. „Wir sind uns nicht wirklich sicher,
       ob das jetzt noch was wird. Aber wir kämpfen auf jeden Fall dafür“, gibt
       sich Ruttowski kämpferisch.
       
       Seit der [3][Bekanntgabe der Kürzungen] hat die Initiative ihre Community
       um Unterstützung gebeten: Sie sollen den Abgeordneten von CDU und SPD
       Briefe für den Erhalt der Baby Bags schreiben. Eltern und Frauen, die sich
       gemeldet haben, kommen von überall her, freut sich Ruttowski. Mittlerweile
       schicken ihnen sogar die Mütter, denen sie geholfen haben, Spenden, erzählt
       sie.
       
       In Ländern wie Finnland oder Schottland profitieren alle Familien von
       kostenlosen Baby-Boxes. Dort werden sie bei der Geburt eines Kindes vom
       Staat finanziert.
       
       2 Nov 2025
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] https://welcomebabybags.de/
 (DIR) [2] /Gegen-Armut-und-Ausgrenzung/!6040439
 (DIR) [3] /Proteste-gegen-Kuerzungen-in-Berlin/!6115046
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Gabrielle Meton
       
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