# taz.de -- Vogelgrippe in Deutschland: Behörden ordnen in Brandenburg Massenkeulung an
       
       > In Brandenburg müssen rund 130.000 Enten und Hühner getötet werden. Die
       > Branche ist wegen der Ausbreitung der Seuche alarmiert.
       
 (IMG) Bild: Ende eines Tierlebens: Notgeschlachtete Gänse werden entsorgt
       
       afp | Die Ausbreitung von [1][Vogelgrippe] unter Nutz- und Wildtieren
       versetzt die Behörden bundesweit in Alarmzustand. Im Landkreis
       Märkisch-Oderland in Brandenburg ordneten sie nach Angaben vom Sonntag die
       Tötung von rund 130.000 Enten und Hühnern in zwei infizierten Mastbetrieben
       an. In vielen Bundesländer werden außerdem die Abwehrmaßnahmen
       hochgefahren. Es werden etwa Überwachungszonen und Stallpflichten für
       Geflügelhalter erlassen, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen
       
       Im Landkreis Märkisch-Oderland wurden Vogelgrippeerreger in einem
       Entenmastbetrieb mit rund 80.000 Tieren und einem Masthähnchenbetrieb mit
       etwa 50.000 Tieren nachgewiesen, wie das Landratsamt in Seelow am Sonntag
       erklärte. Weiter hieß es: „Das Veterinäramt hat beschlossen, die
       betroffenen Tiere in Absprache mit den zuständigen Stellen aus
       tierschutzrechtlichen und gesundheitlichen Gründen zu entnehmen.“
       
       Bei der [2][Vogelgrippe], auch als Geflügelpest bekannt, handelt es sich um
       eine hochansteckende Viruserkrankung, die vor allem durch direkte und
       indirekte Kontakte zu Wildvögeln übertragen werden kann und damit auch
       Geflügelhaltungen bedroht. Das für Tiergesundheit zuständige
       Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) stuft das Risiko als hoch ein.
       
       Der Vogelgrippeerreger H5N1 breitet sich derzeit in immer mehr
       Bundesländern aus. Stark betroffen sind unter anderem wildlebende Kraniche,
       die sich aktuell auf dem Durchzug in ihre Winterquartiere befinden. Aus
       einem als Kranichrastzone bekannten Teichgebiet bei Linum im
       brandenburgischen Landkreis Ostprignitz-Ruppin etwa bargen Helfer bereits
       hunderte tote Tiere. Es soll nicht betreten werden.
       
       ## Helfer vor Ort sind machtlos
       
       Landrat Ralf Reinhardt (SPD) bezeichnete die Lage in dem Feuchtgebiet als
       „bedrückend“. Die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer vor Ort seien
       machtlos gegen das Sterben der Vögel, die psychische Belastung enorm, sagte
       er dem Sender rbb nach Angaben vom Sonntag. Allein bis Samstagmorgen bargen
       sie seinen Angaben schätzungsweise 1200 tote Vögel.
       
       Eine Virusübertragung auf Menschen ist zwar prinzipiell möglich, allerdings
       ist das Risiko für die Bevölkerung nach Angaben des FLI derzeit gering.
       Hauptsorge sind die wirtschaftlichen Schäden in der Geflügelhaltung.
       Gleichwohl raten die Behörden bundesweit, jeden Kontakt zu kranken oder
       verendeten Tieren vorsorglich zu vermeiden.
       
       Der Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG) warnte bereits
       vor Versorgungsengpässen bei Eiern und Geflügelfleisch, sollte keine
       effektive Eindämmung des Vogelgrippe-Virus gelingen. „Wir brauchen jetzt
       eine Debatte über Impfstrategien, EU-weite Anpassungen im Tierseuchenrecht
       und Klarheit für den internationalen Handel“, sagte ZDG-Präsident
       Hans-Peter Goldnick den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland am
       Samstag. Es müsse gehandelt werden.
       
       ## Handelsverbote für regionale Produzenten
       
       Auch Landrat Reinhardt warnte vor [3][steigenden Preisen]. Die Situation
       sei angespannt, sagte der Landrat des Kreises Ostprignitz-Ruppin dem rbb.
       Für die Produzenten in der Region gälten Handelsverbote, so dass weder Eier
       noch Geflügelfleisch in den Handel gelangten. Dies werde sich am Markt
       bemerkbar machen und schlimmstenfalls zu höheren Preisen führen.
       
       26 Oct 2025
       
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