# taz.de -- Erste Frau auf FBI-Terrorliste: Assata Shakur in Kuba gestorben
       
       > Sie war Mitglied der Black Panther Party und soll in den USA einen
       > Polizisten erschossen haben. Nach ihrer gewaltsamen Befreiung aus dem
       > Gefängnis lebte sie seit über 40 Jahren auf der Karibikinsel im Asyl.
       
 (IMG) Bild: EIn Polizeifoto von Assata Shakur vom April 1971
       
       HAVANNA dpa/afp/ap | Die militante Aktivistin und als Polizistenmörderin
       verurteilte Assata Shakur ist im Asyl in Kuba gestorben. Die US-Bürgerin,
       die mit bürgerlichem Namen Joanne Deborah Chesimard hieß, sei in der
       Hauptstadt Havanna einer Krankheit erlegen, teilte das kubanische
       Außenministerium mit. Sie lebte seit 1984 in Kuba, wo ihr der
       Revolutionsführer Fidel Castro Asyl gewährt hatte. Sie wurde nach
       unterschiedlichen Angaben 78 oder 73 Jahre alt. Shakurs Tochter Kakuya
       Shakur bestätigte den Tod ihrer Mutter in einem Beitrag auf der Plattform
       Facebook.
       
       Shakur war [1][Mitglied der Black Panther Party], die sich auch mit
       militanten Methoden für die Rechte von Schwarzen in den USA einsetzte. Bei
       einer Polizeikontrolle im Bundesstaat New Jersey soll sie mit zwei
       Komplizen 1973 einen Beamten erschossen haben. Einer von Shakurs Begleitern
       kam ebenfalls ums Leben.
       
       Shakur beteuerte stets ihre Unschuld und versicherte, dass sie am Tatmorgen
       keine Waffe in der Hand gehalten habe und ihre Arme während der tödlichen
       Schüsse erhoben gewesen seien.
       
       1977 wurde sie wegen Mordes und anderer Straftaten zu lebenslanger Haft
       verurteilt, zwei Jahre später aber von einem bewaffneten Kommando aus dem
       Gefängnis befreit. Die US-Bundespolizei FBI machte sie 1984 [2][in Kuba]
       aus, sie wurde jedoch nicht an die Vereinigten Staaten ausgeliefert.
       
       2013 setzten die US-Behörden Shakur als erste Frau auf ihre Liste der
       meistgesuchten Terroristen. Das FBI garantierte eine Belohnung in Höhe von
       einer Million Dollar für Hinweise, die zu Shakurs Ergreifung führen.
       US-Politiker forderten immer wieder die Auslieferung von Shakur.
       
       US-Außenminister Marco Rubio kritisierte erst im Mai im Onlinedienst X,
       dass Kubas kommunistische Regierung „immer noch einen sicheren Rückzugsort
       für Terroristen und Kriminelle, darunter Flüchtige aus den USA“ biete. Der
       Chefdiplomat von US-Präsident Donald Trump bekräftigte „unser standhaftes
       Engagement, das kubanische Regime zur Rechenschaft zu ziehen“. Seinem Post
       fügte Rubio ein Foto von Shakur und eines des in New Jersey erschossenen
       Polizisten hinzu.
       
       Die Organisation Black Lives Matter Grassroots Inc., ein Zusammenschluss
       von Aktivisten aus ganz Amerika, würdigte am Freitag das Andenken an
       Shakur. „Mögen ihr Mut, ihre Weisheit und ihre tiefe, unerschütterliche
       Liebe uns in allen Bereichen des Lebens inspirieren und uns leiten“, hieß
       es in einer auf der Plattform Instagram veröffentlichten Erklärung.
       
       27 Sep 2025
       
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